Energiewende gestalten: BUWOG wird Mitglied im Open District Hub
Nachhaltig, innovativ und attraktiv: Neubau der BUWOG. Credit: BUWOG / Claudia Hechtenberg
Wohnen

Energiewende gestalten: BUWOG wird Mitglied im Open District Hub

“Der Klimaschutz ist auch im Bereich des Wohnens angekommen”

Mit nachhaltiger Energieerzeugung, innovativen Mobilitätskonzepten und vielem mehr können Smart City Lösungen das Wohnen der Zukunft gestalten. Auf diesem Gebiet ist die BUWOG bereits umfassend engagiert. Nun wird sich die  BUWOG Bauträger GmbH neues Mitglied im Open District Hub e.V. einbringen. Ein Gespräch mit Dr. Karsten Schmidt, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des Vereins über die Chancen dieser neuen Zusammenarbeit.

 

Herr Dr. Schmidt, Was sind die Ziele von Open District Hub?

Dr. Karsten Schmidt: „Der Verein Open District Hub e. V. hat sich zum Ziel gesetzt, die intelligente Versorgung von Quartieren mit lokal erzeugter, erneuerbarer Energie voranzutreiben. In gemeinsamen Projekten der Vereinsmitglieder soll ein IKT-Ökosystem entwickelt werden, das die vollintegrierte und vollautomatisierte Sektorenkopplung auf Quartiersebene unterstützt und sich gleichzeitig konsequent an den Bedürfnissen der Nutzer orientiert.“

 

Dr. Karsten Schmidt begrüßt die BUWOG im Open Disctrict Hub e.V.
Dr. Karsten Schmidt begrüßt die BUWOG im Open Disctrict Hub e.V.

Wer,  beziehungsweise welche Mitgliedsfirmen sind aktuell im Open District Hub engagiert – und warum ist diese Mischung der Bereiche so wichtig?

Dr. Karsten Schmidt: „Der Open District Hub e.V. ist eine gemeinsame Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft und der Wirtschaft. Mittlerweise sind 35 Mitglieder im Open District Hub e.V. engagiert. Darunter sind Unternehmen aus den Bereichen der Energie- und Immobilienwirtschaft, der Quartiersentwicklung und Gebäudeautomatisierung. Zudem gibt es Mitglieder aus Forschung, Beratung, Vereinen und Verbänden. Da im Verein somit verschiedene Player entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Quartiers aktiv sind, ist der Wissensaustausch während den Veranstaltungen besonders. So ist es möglich, dass die Problembetrachtung aus ganz verschiedenen Perspektiven vorgenommen wird und somit die Problemlösungen sehr umfassend sind. Im Open District Hub e.V. wird eine sehr offene und ehrliche Diskussionskultur gepflegt.“

 

Welche Forschungsprogramme oder Projekte konnten Sie bereits umsetzen als Open District Hub?

Dr. Karsten Schmidt: „Im Jahr 2019 konnten wir zwei Forschungsprojekte anstoßen in denen Komponenten für ein IKT-Ökosystem zur Realisierung cross-sektoraler Energiesysteme entwickelt werden. Dabei handelt es sich um das Projekt „ODH@Bochum-Weitmar“ bei dem in einem Bestandsquartier der Vonovia unter anderem ein integrales Quartiersplanungssystem, eine digitale Marktplattform und ein selbstlernendes Energiemanagementsystem werden realisiert. Im Projekt „ODH@SIZ“ im Sortimo-Innovationszentrum in Zusmarshausen wird ein Quartierssystem für Energieerzeugung, -verteilung und -nutzung in Produktion und Mobilität entwickelt. Hierbei geht es vor allem um die möglichst effiziente Nutzung der vor Ort erzeugten Energie.“

 

Primärenergiefaktor Null: Die erfolgreich realisierte Energiezentrale im BUWOG-Quartier 52 Grad Nord. Credit: BUWOG / Fabian Frühling
Primärenergiefaktor Null: Die erfolgreich realisierte Energiezentrale im BUWOG-Quartier 52 Grad Nord. Credit: BUWOG / Fabian Frühling

Ihr Thema 2020 ist: Das intelligente Quartier. Wie genau muss ich mir das vorstellen?

Dr. Karsten Schmidt: „Heute gibt es schon verschiedene Lösungen für eine Versorgung eines Quartiers mit erneuerbarer Energie wie Photovoltaik-Anlagen oder Blockheizkraftwerke. Auch Elektrofahrzeuge finden in der Mobilitätslandschaft immer mehr statt. Diese einzelnen Lösungen gilt es jedoch zusammenzubringen und sinnvoll miteinander zu koppeln. Hier bietet die Digitalisierung natürlich eine große Chance und in einem intelligenten Quartier sollen die verschiedenen Einzellösungen über ein IKT-Ökosystem sinnvoll verknüpft sein und sich damit gegenseitig ergänzen.

 

Das Motto der BUWOG lautet: Glücklich wohnen. Was macht glückliches Wohnen für Sie aus – gesehen aus der Perspektive des ODH?

Dr. Karsten Schmidt: „Aus der Sicht des Open District Hub sollte zu glücklichem Wohnen natürlich die möglichst einfache Versorgung mit erneuerbarem Strom, Wärme und nachhaltiger Mobilität zählen! Das Bewusstsein für einen umweltschonenden Lebensstil wächst heute auch im Alltag und in allen Generationen. Damit ist der Klimaschutz auch im Bereich des Wohnens angekommen. Für den Open District Hub ist es also wichtig, dass die Bewohner eines Quartiers es möglichst einfach haben neue und CO2-neutrale Formen der Mobilität sowie Strom- und Wärmeversorgung zu nutzen.“

Bildnachweise: Hechtenberg (gr. Foto), ODH (Porträt), Fabian Frühling (Energiezentrale). Interview: Michael Divé

 


Über Open District Hub e.V.

Logo ODH 2020

Der Verein Open District Hub e.V. wurde 2018 von 14 Gründungsmitgliedern aus Wirtschaft und Forschung unter Federführung der Fraunhofer-Gesellschaft initiiert. Mittlerweile engagieren sich 35 Mitgliedsunternehmen aus Immobilien- und Energiewirtschaft sowie den Bereichen Gebäudeautomatisierung, Beratung und Forschung. Ziel ist die Entwicklung sicherer, ökologischer und ökonomischer Lösungen für smarte, nachhaltige Quartiere, die an den Bedürfnissen der Nutzerschaft orientiert sind. Hierzu initiiert das Netzwerk bundesweite Pilot-Quartiere.

 

Nachhaltigkeit bei der BUWOG

Das Engagement im Open District Hub e.V. ist Teil der Nachhaltigkeitsagenda der BUWOG Bauträger GmbH. Die hier gesetzten Ziele betreffen das Neubaugeschäft in Deutschland und werden mit einem kontinuierlichen Monitoring im Rahmen des zertifizierten Energiemanagementsystems (EnMs) nach ISO 50001 überprüft. Bis 2023 wird der Anteil an Wohnungen mit erneuerbaren Energieträgern auf mindestens 35% ausgebaut. Gleichzeitig wird den Menschen in den Neubau-Quartieren der Umstieg auf Elektroauto und E-Bike erleichtert: Dafür wird der Anteil an Stellplätzen mit eigener Elektro-Ladestation auf 12% erhöht – mindestens.

 

„In einem intelligenten Quartier sollen die verschiedenen Einzellösungen über ein IKT-Ökosystem sinnvoll verknüpft sein und sich damit gegenseitig ergänzen.“

Dr. Karsten Schmidt, ODH

 

„Als Bauträger und Entwickler von Stadtquartieren sind wir daran interessiert, künftig auch in Kooperation mit Partnern des Open District Hub zukunftsweisende Projekte zu realisieren.“

Eva Weiß, Geschäftsführerin der BUWOG Bauträger GmbH

 


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Michael Divé

Über den Autor

Michael Divé

Michael Divé ist Teamleiter Kommunikation und Pressesprecher der BUWOG in Deutschland.

Er leitet die Unternehmenskommunikation und die digitalen Kanäle der BUWOG in Deutschland und moderiert den Podcast GLÜCKLICH WOHNEN. Nach seinem Studium der Medienwirtschaft an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden und Toulouse (Frankreich) war er als Journalist und Medienmanager für verschiedene Medien und Unternehmen tätig.