Mit ihrer markanten Architektur ist die High-Deck-Siedlung international bekannt. Um das Miteinander im einstigen sozialen Brennpunkt zu verbessern, gibt es den Nachbarschaftstreff mittendrin, der nun umfassend renoviert wurde. Ein Beispiel für gelungenes Engagement von Ehrenamtlichen, Quartiersmanagement, Verwaltung und Politik – und ein Zeichen für den Wandel im Neuköllner Quartier.
Der Nachbarschaftstreff „mittendrin“ gilt als das Herz der High-Deck-Siedlung: Hier wird zusammen gekocht, gespielt, man tauscht sich aus oder verbringt einfach die Freizeit miteinander.
Nach der Renovierung für rund 50.000 Euro wurde der Nachbarschaftstreff nun – rechtzeitig zu seinem 15. Jubiläum – wiedereröffnet.
Für die Umgestaltung wurden rund 200 m² Parkett abgeschliffen und neu versiegelt, Wände und Decken gestrichen, hunderte Meter Jalousien und Galerieschienen tiefengereinigt und vielerlei Reparaturarbeiten erledigt.
Ein Quartier von großer Bedeutung
Bei der feierlichen Wiedereröffnung des Nachbarschaftstreffs am 22.6.2018 lobten die Bewohner der High-Deck-Siedlung das Ergebnis der Umgestaltung und freuten sich besonders über die neue Küche.
Ab sofort lädt hier eine großzügige Kochinsel für kulinarische Ausflüge in die unterschiedlichsten Landesküchen. Rund 100 verschiedene Nationen sind in der High-Deck-Siedlung vertreten; von türkischen Baklava bis zur brasilianischen Feijoada wird die Küche des Nachbarschaftstreffs künftig vielerlei sehen.
Mit vor Ort waren der Neuköllner Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Soziales und Bürgerdienste, Jochen Biedermann, der Betriebsleiter des Internationalen Bundes IB Berlin-Brandenburg gGmbH, Michael Pintz sowie Ines Müller vom Quartiersmanagement.
Für die BUWOG Group unterstrich Alexander Rotter die Bedeutung dieses Engagements: „Wenn gute Nachbarschaft gelingt, dann auch deshalb, weil Orte wie dieser Nachbarschaftstreff dafür bereit stehen. Wir als BUWOG unterstützen hier gerne und getreu unserem Motto: Glücklich wohnen.“
Für glückliches Wohnen stand die Neuköllner Siedlung in ihrer Geschichte zugegebenermaßen nicht immer. Wer dieses besondere Quartier verstehen will, der muss zurück reisen in seine Vergangenheit.
Vom In-Viertel zur No-Go-Area
Die High-Deck-Siedlung ist ein Beispiel für die Großsiedlungen der 1970er und 1980er Jahre. Sie liegt auf einem 32 Hektar großen Areal zu beiden Seiten der Sonnenallee im Berliner Bezirk Neukölln.
Das für die damalige Zeit architektonisch innovative Konzept der Berliner Architekten Rainer Oefelein und Bernhard Freund setzt auf eine Trennung zwischen Fußgängern und dem Autoverkehr. Hoch über den Fahrbahnen bewegen sich die Passanten auf den namensgebenden High-Decks. Diese plattformartigen Wege verbinden die fünf- bis sechsgeschossigen Gebäude mit ihren insgesamt rund 2.400 Wohnungen.
Sind in den 1970er Jahren diese Wohnungen noch heiß begehrt, so büßte die Siedlung nach dem Mauerfall erheblich an Beliebtheit ein. Wer konnte, zog weg. Es blieb ein sozialer Brennpunkt mit problematischer Bevölkerungsstruktur. Statistisch lebte im Jahre 2007 mehr als die Hälfte der Einwohner von Transferleistungen.
Erst als ein Quartiersmanagement errichtet und die Siedlung mit Sozialprojekten und konkreten Maßnahmen aufgewertet wurden, begann sich die Situation spürbar zu verbessern. Im Jahr 2014 schließlich übernahm die BUWOG Group die Verwaltung der High-Deck-Siedlung in Teilen. Die Bestandsaufnahme offenbarte: Hier gibt es viel zu tun.
Ende 2014 wurden die ersten, zwischen BUWOG Group und Quartiersmanagement abgestimmten Projekte begonnen mit dem Ziel, die Lebensqualität für die Bewohner der ‚High-Deck‘ zu verbessern, lang- und mittelfristig.
Es geht aufwärts in der High-Deck
Alexander Rotter, Abteilungsleiter Asset Management Deutschland bei der BUWOG, erinnert sich: „Neben der Sicherheit im Quartier war immer wieder der Nachbarschaftstreff mittendrin ein Thema. 2017 haben wir dann gemeinsam die Umgestaltung des Nachbarschaftstreffs in Angriff genommen und den Projektantrag gestellt.“
Ein frisch renovierter Treffpunkt mit neuer Einbauküche, Hochleistungsspülmaschine und neuer Ausstattung für die Vielzahl der Aktivitäten vor Ort sind nun das Ergebnis. Und: „Wir sind pünktlich fertig geworden“, freut sich Rotter.
Die wachsende Beliebtheit der Siedlung zeigt sich übrigens auch im großen Engagement der Bewohner selbst. Denn nicht nur Politik und Verwaltung bemühen sich nach Kräften um die Siedlung, sondern auch eine große Schar von Freiwilligen. Die stolze Bilanz: 207 Ehrenamtliche engagierten sich im Jahr 2017 für ihren Kiez. In Summe leisteten sie damit 12.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit – so viel wie nie zuvor.
Galerie: High-Deck-Siedlung im Juli 2018
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