Sun Jensch: „Holzbau ist politisch“
Sun Jensch von der Koalition für Holzbau. Foto: BUWOG/Torsten Hahn
Podcast

Sun Jensch: „Holzbau ist politisch“

Von Holzbau bis PropTech gibt es viele neue Themen im BUWOG-Podcast „Glücklich wohnen“ zu entdecken. Zu Beginn der Staffel 4 ist Sun Jensch von der Koalition für Holzbau zu Gast. Was muss sich tun, damit mehr und schneller mit Holz gebaut werden kann?

 

Holzbau ist ein wichtiger Teil der Lösung wenn es darum geht, die CO2 Emissionen im Baubereich zu reduzieren. Da sind sich Politik, Forschung Wirtschaft einig. Holz als nachwachsender Rohstoff speichert viel CO2 und leistet daher einen Beitrag zur Dekarbonisierung, also dem gezielten Entfernen des Treibhausgases aus der Atmosphäre. Mehr noch: „Der nachwachsende Baustoff Holz und die innovative Modulbauweise lassen ein systemisches und zirkuläres Bauen zu“, erklärt Sun Jensch im BUWOG-Podcast.

 

Geschosswohnungsbau mit Holz: BUWOG Kompasshäuser. Foto: BUWOG
Geschosswohnungsbau mit Holz: BUWOG Kompasshäuser. Foto: BUWOG

Bauen mit Holz ist zudem nicht nur klimafreundlich und prozessoptimiert, es „kreiert gesunde Räume, gerade mit Blick auf die steigende Zahl von Menschen mit Allergien.“

 

Sun Jensch vertritt die Koalition für Holzbau, eine Initiative, in der sich aktuell eine wachsende Anzahl von Akteuren aus der Immobilienbranche zusammenschließt. Auch die BUWOG ist dort Mitglied. „Holzbau ist politisch. Und politisch sind auch die Hürden, die ihm im Wege stehen“, so die Expertin im BUWOG-Podcast.

Regulatorisch sei momentan die Muster-Holzbaurichtlinie (M-HolzBauRL) das Haupthemmnis des Holzbaus, sie müsse daher überarbeitet werden. „Der Holzbau braucht zudem in allen Bundesländern eine auskömmliche Anschubfinanzierung“, fordert Jensch.

Förderung mit Blick auf CO2 im Lebenszyklus

Bisher stelle die Förderpolitik fast ausschließlich auf den Gebäudebetrieb ab, nicht auf Bau oder Abriss und die dort entstehenden Mengen CO2. „Für echten Klimaschutz im Gebäudesektor muss der gesamte Lebenszyklus betrachtet werden“, so Jensch. „Hier liegt das große Potenzial des Holzbaus: Die nachhaltige Wertschöpfungskette, beginnend mit regional verfügbaren Hölzern bis hin zur kurzen Lieferkette auf die Baustelle und einer seriellen und modularen Bauweise mit großem Effizienzpotential, können einen erheblichen Beitrag zur CO2-Reduktion im Gebäudesektor leisten!“

Fördermöglichkeiten wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sollte man daher auf das Gebäudezirkularitätsgesetz hin anpassen. „Also weg von der Betrachtung der Energieeffizienz hin zur Förderung von Lebenszyklus-CO2.“

 

Die Forderungen und Lösungsansätze der Koalition für Holzbau hat das Bündnis in einem umfassenden Positionspapier veröffentlicht. Ziel: Eine Stärkung des Holzbaus erreichen – als ein wichtiger Beitrag für ein klima- und ressourcenschonendes Bauen.

Mit Fakten aus Praxis und Forschung und Dialogmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen ist die Koalition für Holzbau gleichermaßen Wissensgeber für den politischen Diskurs und die starke Stimme für nachhaltiges Bauen. Sun Jensch: „Mit dem CO2-neutralen Baustoff Holz können wir den Pariser Klimaschutzzielen einen entscheidenden Schritt näherkommen. Wir müssen es jetzt aber auch machen!“

 

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Michael Divé

Über den Autor

Michael Divé

Michael Divé ist Teamleiter Kommunikation und Pressesprecher der BUWOG in Deutschland.

Er leitet die Unternehmenskommunikation und die digitalen Kanäle der BUWOG in Deutschland und moderiert den Podcast GLÜCKLICH WOHNEN. Nach seinem Studium der Medienwirtschaft an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden und Toulouse (Frankreich) war er als Journalist und Medienmanager für verschiedene Medien und Unternehmen tätig.