Das Architekturzentrum Wien (Az W) ist das österreichische Architekturmuseum und versteht sich als Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Forschungszentrum zum Thema Architektur und Baukultur. Die BUWOG Group ist bereits seit 2006 stolzer Förderer des Az W und schätzt den inspirierenden Austausch mit der Wiener Institution.
Die aktuelle Ausstellung „SOS Brutalismus – Rettet die Betonmonster!“ ist noch bis 06. August 2018 zu sehen und kürzlich gab es die Möglichkeit für Mitarbeiter der BUWOG in Wien an einer exklusiven Führung durch die interessante Schau teilzunehmen.
Dass das französische Adjektiv „brut“ (zu Deutsch: roh; grob; herb) vielen weniger aus dem Bereich der Architektur, sondern eher vom Genuss von Schaumweinen bekannt sein dürfte, greift die Ausstellung ebenso auf wie die Entstehungsgeschichte des Architekturstils Brutalismus, als Beton noch keine Voraussetzung dafür war, bis hin zum weltweiten Siegeszug des unverputzten Sichtbetons, maßgeblich geprägt durch die Arbeiten des aus der Schweiz stammenden Architekten Le Corbusier.
Die aktuell im AzW erlebbare Ausstellung wurde ursprünglich vom Architekturmuseum Frankfurt initiiert und für Wien um einen großen Österreichteil ergänzt, wobei österreichische Ikonen des Brutalismus, wie die geniale Wotruba-Kirche in Wien-Mauer, ebenfalls bereits in Frankfurt zu sehen waren.
Der deutsche SPIEGEL illustrierte seine Kritik der Ausstellung in Frankfurt sogar mit „unserer“ Wotruba-Kirche des Architekten Fritz Gerhard Mayr und des Bildhauers Fritz Wotruba.
Weltweit verbreiteter Stil
Überhaupt wird in „SOS Brutalismus“ im AzW immer wieder sichtbar: Der Brutalismus-Stil ist ein weltweiter, der es zwischen den 1950er bis Ende der 1970er Jahre auf allen Kontinenten und in den unterschiedlichsten politischen Gesellschaften zur Ausprägung gebracht hat.
Da ist natürlich immer wieder Le Corbusier, der im indischen Chandigarh fast eine ganze Stadt im Brutalismus erbauen durfte. In Afrika oder Südamerika bekam der Brutalismus eine hoffnungsvolle Interpretation. Die Schau führt in die USA oder nach Osteuropa und bringt auch traurige Beispiele von Brutalismus-Bauten, die bereits ohne großen Widerstand abgerissen wurden.
Eine Online-Plattform (http://www.sosbrutalism.org/) soll weitere Zerstörungen verhindern und listet – wie bedrohte Tierarten – gefährdete Brutalismus-Bauten auf der ganzen Welt auf.
Doch das ist das Schöne an der Ausstellung im Az W: Sie zeigt, dass man nicht um den halben Globus reisen muss, um als Architekturliebhaber Brutalismusbauten bewundern zu können. Es reicht eine Fahrt nach Liesing (Wotruba-Kirche), ins burgenländische Oberwart (Katholische Pfarrkirche) oder zur Terrassenhaussiedlung in Graz, einem Vorzeigebeispiel an brutalistischem Wohnbau.
Die BUWOG-Kollegen waren gleichsam beeindruckt von der Führung und den Exponaten der Ausstellung und es war uns eine große Freude, gemeinsam mit den Experten des Az W in die Welt des Brutalismus und damit in eine vergangene, aber noch gar nicht so ferne Epoche der weltweiten Architekturgeschichte einzutauchen.
BUWOG-Führung; Foto: Bianca Bürger
Bild 1: BUWOG-Führung; Foto: Bianca Bürger
Bild 2: Beschreibung: Ausstellung „SOS Brutalismus. Rettet die Betonmonster!“ Bild: Lisa Rastl
Beschreibung: Fritz G. Mayer, Fritz Wotruba, Kirche zur Hl. Dreifaltigkeit, Außenansicht, Wien 23, 1974–1976
Bild: Architekturzentrum Wien, Sammlung, Margherita Spiluttini
Beschreibung: Werkgruppe Graz, Terrassenhaussiedlung St. Peter, Fest in der Siedlung, Graz, Steiermark, 1972–1978
Bild: Architekturzentrum Wien, Sammlung
BUWOG präsentiert: SOS Brutalismus
Hier finden Sie das komplette Video zur Ausstellung im Architekturzentrum Wien
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