70 Jahre BUWOG – 70 Jahre Wandel
Panorama

70 Jahre BUWOG – 70 Jahre Wandel

2021 ist für uns ein ganz besonderes Jahr: Wir feiern 70 Jahre BUWOG und damit 70 Jahre glücklich wohnen! Wir möchten das Jubiläum auch zum Anlass nehmen, um in einer Blog-Serie die BUWOG in ihrer ganzen Vielfalt zu porträtieren. In mehreren Beiträgen werden in den kommenden Wochen wichtige Geschäftsfelder und strategische Leitlinien des Unternehmens vorgestellt. Den Anfang macht ein Rückblick in unsere Geschichte, ein historischer Schnelldurchlauf von der Gründung 1951 bis hin zu aktuellen Entwicklungen.

 

Anfang einer Erfolgsgeschichte

Im Wiener Kanalnetz trieb sich noch der dritte Mann herum, an der Enns gab es Grenzkontrollen und die legendären „Vier im Jeep“ waren eine Alltäglichkeit im Straßenbild des besetzen Österreichs. Und es gab Wohnungsnot in einem Ausmaß, das heute schwer vorstellbar ist, als vor 70 Jahren der Beschluss zur Gründung eines republikeigenen Unternehmens gefasst wurde, das dem hehren Ziel dienen sollte, günstigen Wohnraum für Beamte und andere Staatsdiener zu schaffen. Diese Unternehmensgründung wurde zur Geburtsstunde der BUWOG, die 1951 ins damals noch Handelsregister heißende Firmenbuch eingetragen wurde.

 

Die Erwartungen an die „Wohnungsgesellschaft für Bundesbedienstete“ waren enorm: Immerhin fehlten damals alleine in Wien rund 60.000 Wohnungen wie zeitgenössische Quellen belegen. Im Vergleich zu dieser enormen Zahl klingen die 210 Bestandseinheiten, die die BUWOG in ihrem Entstehungsjahr errichtete, zwar recht bescheiden, aber es war der Anfang einer jahrzehntelangen Erfolgsgeschichte, die die BUWOG zu einem Eckpfeiler der Wohnungsversorgung für Beamte machte – nicht zufällig wohnt Wolf Haas‘ berühmter Detektiv Brenner, der seine Karriere als Polizist begann, in einer BUWOG-Wohnung.

 

Diese erste Phase der Unternehmensgeschichte dauerte letztlich rund ein halbes Jahrhundert. Doch auch wenn sich die Aufgabenstellung in dieser Zeit nicht grundlegend veränderte, war es doch auch eine Periode, die von tiefgreifendem Wandel geprägt war. Die ursprüngliche Zielsetzung, möglichst schnell möglichst viele Wohnungen zu schaffen, wich zunehmend dem Anspruch, möglichst gute Wohn- und Lebensqualität zu leistbaren Kosten zu bieten. Immer öfter wurden auch architektonisch beispielgebende Anlagen von der BUWOG realisiert, etwa 1969-73 die Anlage von Reinhard Gieselmann in der Peter-Jordan-Straße in Döbling, die 1976 fertiggestellte Anlage von Roland Rainer in Währing oder die von 1971-1982 entstandene Großsiedlung „An der Ach“ in Bregenz mit ihren mehr als 800 Wohnungen.

 

Wandel zum aktivsten privaten Wohnungsentwickler

Doch trotz dieses kontinuierlichen und durchaus tiefgreifenden Wandels führte die allgemeine Entwicklung des österreichischen Immobilienmarkts – insbesondere das deutlich breiter werdende Angebot freifinanzierter und geförderter Wohnungen – dazu, dass die BUWOG als staatliches Wohnungsunternehmen zunehmend etwas aus der Zeit gefallen erschien. Somit war es letztlich nur folgerichtig, dass auch die BUWOG zu Anfang dieses Jahrhunderts, rund 50 Jahre nach ihrer Gründung, im Rahmen einer großangelegten Privatisierung bundeseigener Wohnungsgesellschaften verkauft wurde – dass die Umstände dieses Verkaufs bis heute Gegenstand gerichtlicher Ermittlungen sind, gehört zweifellos zu den weniger erfreulichen Facetten der BUWOG-Geschichte.

 

Nichtsdestoweniger war die Privatisierung der Startschuss für das nächste Kapitel der 70jährigen Erfolgsgeschichte: Als Teil des IMMOFINANZ-Konzerns schaffte die BUWOG, in die auch die Schwestergesellschaft ESG (heute BUWOG Süd) integriert worden war, den Wandel vom Wohnungsversorger zu einem der aktivsten und auch erfolgreichsten privaten Wohnungsentwickler Österreichs. Parallel dazu wurde der Wohnungsbestand restrukturiert und ein Großteil der Wohnungen im Westen veräußert. Ergebnis: ein zukunftsfähiges Portfolio in Österreich mit Fokus auf den Großraum Wien, Kärnten und Steiermark und Beständen in Oberösterreich und Salzburg.

 

Innovation und Internationalität

2010 begann, fast unter der Wahrnehmungsschwelle, das nächste und vorläufig letzte große Kapitel der BUWOG-Erfolgsgeschichte: In Berlin wurden gut 2000 Wohnungen aus dem Immofinanz-Portfolio übernommen. Nicht mehr als eine konzerninterne Umstrukturierung, sodass der Sprung in das internationale Immobiliengeschäft also eher ein kleiner Hupfer war. Aber der Anfang war gemacht: In rascher Folge wurden in Deutschland weitere Bestände erworben und nachdem 2012 ein Developmentunternehmen übernommen wurde, wurden erste eigene Wohnanlagen entwickelt, insbesondere in der Hauptstadt Berlin.

 

Diese strategische Expansion war ein wichtiger Grund dafür, dass die BUWOG-Aktien beim Börsegang im Jahr 2014 bei internationalen Investoren heißbegehrt waren. Der Kapitalmarkt eröffnete neue Wachstumsmöglichkeiten, die mit einer umfangreichen Ausweitung der Entwicklungsaktivitäten auch aktiv genutzt wurden, was die BUWOG für Investoren wiederum noch interessanter machte. So attraktiv, dass der DAX-Konzern Vonovia 2018 ein Übernahmeangebot legte, und die BUWOG so Teil eines der führenden europäischen Wohnungsunternehmen wurde.

 

Dabei ist die BUWOG keineswegs in der Vonovia aufgegangen, im Gegenteil: Die BUWOG blieb nicht nur als Unternehmen und als starke Marke erhalten, sie wurde als Kompetenzzentrum für das Entwicklungsgeschäft des Gesamtkonzerns sogar weiter aufgewertet. Mit einem wieder wachsenden Bestand in Österreich sowie einer kontinuierlich steigenden Zahl von Developmentprojekten im Rahmen eines wachstumsstarken europäischen Konzerns sind perfekte Voraussetzungen gegeben, einer 70jährigen Erfolgsgeschichte noch weitere Kapital hinzuzufügen.

 

 

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Über den Autor

Thomas Brey

Zuständigkeit bei der BUWOG: Pressesprecher

Thomas Brey betreut die BUWOG-Kommunikation bereits (fast) durchgehend seit der Privatisierung. Seine Agentur M&B PR ist auf Immobilienkommunikation spezialisiert, vor seiner PR-Tätigkeit war er Wirtschaftsjournalist, unter anderem Chefredakteur des Wirtschaftsblatts und des Immobilienmagazins.