BUWOG-Vertriebsleiter Peter Berchtold über den Verkauf und die Vermietung von Wohnungen in Zeiten von Pandemie und Lockdowns, die eigene Wohnung als beliebteste private Veranlagung und wie die durch Corona beschleunigte Digitalisierung die Verwertung von Immobilien langfristig prägen wird.
Herr Berchtold, haben sich Pandemie und Wirtschaftskrise auch auf die Nachfrage nach BUWOG-Wohnungen negativ ausgewirkt?
Ganz sicher nicht, wenn überhaupt, dann ist eher das Gegenteil der Fall. Das zeigt sich eigentlich bei allen Projekten, die wir derzeit verwerten. Beispielsweise haben wir beim Kennedy Garden in Penzing eineinhalb Jahre vor Fertigstellung bereits die Hälfte der Wohnungen verkauft, für Mietwohnungen mussten wir die Voranmeldung aussetzen, weil wir sonst in einer wahren Anfrageflut erstickt wären.
Das Interesse am Kauf, aber auch an der Anmietung von Wohnungen ist enorm und eher größer als in der Vor-Covid-Zeit. Das kann damit zusammenhängen, dass gut zu wohnen heute Lockdown-bedingt einen noch höheren Stellenwert hat als früher, oder auch am wirtschaftlichen und finanziellen Umfeld liegen, in dem eine Wohnung die sicherste Möglichkeit ist, Geld werterhaltend und mit guten Aussichten auf Wertsteigerungen zu investieren.
Ist das nur bei der BUWOG der Fall oder gilt das allgemein für den Wohnungsmarkt
Das gilt für einen großen Teil des Wohnungsmarkts, für die BUWOG aber sicher in ganz besonderem Maß, einfach weil wir immer schon genau die Wohnungen hatten, die gerade jetzt gesucht werden. Wir sind weit überwiegend im mittleren Preisbereich aktiv, das exzellente Preis/Leistungsverhältnis ist traditionell einer unser wichtigsten Stärken und die umfassende Sicherheit , die wir als großer und erfahrener Bauträger bieten – Stichworte, bauliche und Grundrissqualität, Mängelbehebung, Gewährleistung etc. – wird in unsicheren Zeiten noch mehr geschätzt. Dass wir seit Jahren keine einzige Wohnung mehr ohne Freiflächen wie Balkon, Terrasse oder Eigengarten bauen, kommt als weiterer Pluspunkt dazu.
Haben Lockdown und Betretungsverbote Besichtigungen und damit die Verwertung verlangsamt?
In einer ganz kurzen Phase im Frühjahr 2020 ja, danach nicht mehr. Unser Neubaugeschäft ist fast gar nicht betroffen, da wir dort auch sonst großteils vom Plan weg verkaufen, Interessenten also keine Besichtigung vornehmen können. Ein bisschen anders ist die Situation im Bestand und teilweise in der Vermietung von Neubauwohnungen, weil wir diese in einem höheren Maß erst nach Fertigstellung verwerten.
Aber „betroffen“ heißt nicht, dass es ein Problem ist. Wir haben längst coronakonforme Abläufe etabliert und jeder Interessent kann seine Wohnung so wie immer ausführlich besichtigen. Vor allem aber zeigt sich, dass es für Kunden viel selbstverständlicher geworden ist, sich auf Basis virtueller Besichtigungen ein Bild ihrer künftigen Wohnung zu machen und sich zu entscheiden. Das hängt wohl mit der neuen Alltäglichkeit von Online-Meetings und Onlineshopping zusammen. Da haben wir alle etwas gelernt.
Was hat sich dann überhaupt geändert?
Jede Menge. Die Corona-Lockdowns waren auch für uns ein Signal, technisch innovative Möglichkeiten noch mehr zu nutzen. Mit Themen wie innovativen Wohnungsfindern, 360°-Rundgängen in Wohnungen, augmented reality, virtuellen Rundgängen in 3D-Modellen, virtuellen Schauräumen, digitalen Flyern, interaktiven Infotools, Videodokumentationen, Online-Terminen mit Nutzung aller technischer Möglichkeiten und vielem mehr (siehe unten „Unsere Digitalisierungsoffensive“) hatten wir uns zwar schon vor der Pandemie beschäftigt, aber auf einmal haben sie eine enorme Dringlichkeit bekommen. Innovationen wurden so in einem Tempo umgesetzt und von den Interessenten angenommen, wie wir uns das nie auch nur erträumt hätten.
Wird das alles nach Ende der Lockdowns so bleiben?
Wir werden sicher nicht hinter den Stand der Technik zurückfallen. Die Digitalisierung unseres Geschäfts hat für Kunden viel mehr Komfort gebracht, die berühmte „Customer Journey“ ist bequemer und einfacher geworden. Sie sparen Zeit und haben bessere und umfangreichere Informationen als je zuvor. Wir werden diese Möglichkeiten weiter nutzen, nur eben nicht mehr als Ersatz, sondern als zusätzliches Angebot, mit dem wir die persönlichen Kontakte mit unseren Kunden, die wir in Wahrheit alle kaum mehr erwarten können, ergänzen. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich darauf freue, Gespräche wieder real und nicht nur via Webex zu führen.
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Peter Friedrich Berchtold ist seit über 10 Jahren bei der BUWOG Group GmbH als Leiter des Vertriebs tätig. In dieser Zeit durfte er zahlreiche spannende Entwicklungen der BUWOG begleiten. Ursprünglich österreichweit verantwortlich für die Verwertung in Bestand und Neubau, zeichnet er nun für die erfolgreiche Verwertung im wachsenden Bereich Development (Miet- und Eigentumswohnungen, Global Exits) in seiner Funktion verantwortlich. Sein Aufgabengebiet umfasst dabei neben der Leitung des Vertriebsteams die intensive Mitwirkung am Produkterfolg: von der Grundstücksakquisition über die Projektentwicklung, den eigentlichen Vertrieb bis hin zur Wohnungsübergabe.
Berchtold erhielt sowohl persönlich (zwei Mal Finalist beim Immobilien-Cäsar) als auch mit dem Vertriebs-Team wiederholt Branchen-Auszeichnungen für hervorragende Leistungen in Service, Kompetenz und Auftreten. Er ist zudem seit der ersten Ausgabe Teil des Redaktionsteams des „Erster Wiener Wohnungsmarktbericht“.
Sein persönliches Engagement gilt neben dem Bereich der Kundenorientierung auch den Themen Kommunikation & Teambuilding (er ist Mitinitiator der Property-Tours für BUWOG-Mitarbeiter:innen und im Buddy-Programm der BUWOG aktiv) sowie Weiterbildung (auch als BUWOG-Academy-Vortragender).
Unsere Digitalisierungsoffensive
Wohnungsfinder
BUWOG Augmented Reality App für Kennedy Garden
Mit der neuen App lässt sich das Projekt realitätsnah in 3D darstellen. Tauchen Sie in unsere aufregende vielseitige Wohnwelt ein und erleben Sie die einzelnen Bauteile sowohl in Virtual Reality (VR) als auch in Augmented Reality (AR).
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