Stadt neu denken: Die Seestadt Aspern in Wien
Seestadt Aspern: Die Skyline des Seeparkquartiers. Foto: Wien 3420 aspern Development AG / Luiza Puiu
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Stadt neu denken: Die Seestadt Aspern in Wien

„Glücklich wohnen – der BUWOG Podcast“ geht in die 3. Staffel. Nach der Winterpause gibt es wieder alle zwei Wochen neue Interviews rund um Quartiers- und Stadtentwicklung. Gast der Auftaktfolge: Dr. Gerhard Schuster, der als Vorstand der Wien 3420 aspern Development AG die Entwicklung der Seestadt Aspern begleitet.

 

Die Seestadt Aspern – gut 10 Kilometer östlich der Innenstadt von Wien gelegen – gilt international als Modellstadt wenn es um nachhaltiges Wohnen geht und darum, wie Stadtplanung neu gedacht werden kann. Auf gut 250 Hektar Fläche entsteht seit einigen Jahren eine neue Stadt in der Stadt. Die Seestadt Aspern vereint Wohnraum für rund 20.000 Bewohnende und wird bei Vollendung rund 20.000 Jobs geschaffen haben.

„Die Autos sollen nicht den öffentlichen Raum dominieren“

Portrait von Dr. Gerhard Schuster
Dr. Gerhard Schuster

Im BUWOG-Podcast berichtet Dr. Gerhard Schuster, der als Vorstand der zuständigen Wien 3420 aspern Development AG die Entwicklung der Seestadt seit der Stunde null begleitet, über die Herausforderungen und die Chancen dieses Mega-Projekts im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt. „Das ist in der Tat eine Stadtentwicklung, die man in dieser Größenordnung sonst in Mitteleuropa nicht vermutet und eher aus dem asiatischen Raum kennt.“

 

Doch nicht nur die schiere Dimension von Europas größter Baustelle ist beeindruckend. Ebenso ist es der unkonventionelle Masterplan, welcher die Gesamtentwicklung sowie die Entwicklung der einzelnen Baufelder leitet. Dr. Gerhard Schuster: „Wenn sonst in europäischen Städten vielleicht ein Rathaus, eine Kirche oder ein Marktplatz als Zentrum fungieren, so ist es bei der Seestadt der namensgebende See.“ Der habe gleichsam nachhaltige wie soziale Funktion, aber nicht zuletzt kann man darin auch baden, an den Ufern Freizeit und Gemeinsamkeiten genießen oder eines der vielen kulturellen Events besuchen, mit denen immer wieder auch die Menschen aus der Wiener City selbst „nach draußen“ in die Seestadt gelockt werden.

 

Warum aber eine Stadtentwicklung vor den Toren Wiens? Bereits 2002 ließ der steigende Bedarf an Wohn- und Betriebsstandorten in Wien die Entscheidung reifen, die Flächenreserven am ehemaligen Flugfeld Aspern zu entwickeln. Nach umfangreichen Vorarbeiten wurde 2005 ein zweistufiges Verfahren für die Erstellung des Masterplans gestartet. Den Zuschlag erhielt das schwedische Büro Tovatt Architects & Planners mit N+ Objektmanagement, das mit der Idee vom eigens angelegten See als Stadtmittelpunkt sowohl überraschte wie auch überzeugte. 2007 wurde der Masterplan einstimmig im Wiener Gemeinderat beschlossen und dient seither als städtebauliches Leitbild und Grundlage für alle weiteren Planungen. „Der Masterplan lebt weiter und die Idee von Johannes Tovatt finden bei der Weiterentwicklung der Seestadt weiterhin Anwendung,“ bestätigt Dr. Gerhard Schuster.

Seestadt Aspern: Neue Stadt mit Urlaubsfeeling

Wer heute durch die Seestadt flaniert, spürt, dass Stadt hier anders gedacht wurde. Autos sind kaum im Stadtbild zu sehen. Stattdessen Menschen, die zu Fuß, per Rad oder via ÖPNV unterwegs sind. „Die Autos sollen nicht den öffentlichen Raum dominieren. Und sie sollen auch nicht das Mobilitätsverhalten der Menschen dominieren“, so Schuster.

 

Besonders ist auch das Einzelhandelskonzept: „Die Ansiedlung von Einzelhandel wurde bei der Seestadt nicht allein den Kräften des Marktes überlassen“, gibt Schuster zu bedenken. Stattdessen gibt es ein Einzelhandelsmanagement, das die Gewerbeflächen in den Erdgeschossen der einzelnen Baufelder übergreifend plante, belegte und weiterhin bewirtschaftet. So wird bewusst gesteuert, dass eine attraktive Mischung entsteht.

 

Welche weiteren Besonderheiten es bei der Entwicklung der Seestadt Aspern gab, wie Qualitätssicherung und nachhaltige Weiterentwicklung betrieben werden, das erklärt Dr. Gerhard Schuster im Interview.

 

Jetzt die ganze Folge hören!

 

 


 

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Torsten Hahn

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