Wohnguide: Von der Sonne profitieren – Photovoltaikanlage für den Balkon
Photovoltaikanlagen für den Balkon sind beliebt. Wir erklären, was man beachten muss rund um die neuen "Balkonkraftwerke".
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Wohnguide: Von der Sonne profitieren – Photovoltaikanlage für den Balkon

Eine eigene Photovoltaikanlage ist eine vielversprechende Möglichkeit, aktiv zum Klimaschutz beizutragen und Spaß an der eigenen grünen Stromerzeugung zu haben. Was aber, wenn keine eigenen Dachflächen zur Verfügung stehen? Topprodukte.at zeigt, dass es auch für Ihre (Miet-) Wohnung eine Option gibt!

Mini-Photovoltaikanlage

Mini-Photovoltaikanlagen sind eine ideale Lösung, um auch als Mieter:in oder Eigentümer:in einer Wohnung Teil der Energiewende zu sein. Sie eignen sich besonders für den Einsatz im städtischen Bereich, um selbst auf kleinem Raum Energie zu erzeugen. In der Regel bestehen diese Anlagen aus einem oder zwei Modulen, die sich ohne großen Aufwand auf dem Balkongerüst montieren lassen. Sie werden einfach an die Steckdose angeschlossen und ein eingebauter Wechselrichter wandelt den Strom so um, dass er direkt im eigenen Haushalt genutzt werden kann. Überschüssiger Strom kann zusätzlich in kleinen Speichern für den späteren Eigenverbrauch gespeichert werden.

 

Die Vorteile von Balkonkraftwerken:

  • Umweltfreundlichkeit: Werden Sie Teil der Energiewende!
  • Eigenverbrauch: Mit diesen Mini-Kraftwerken haben Sie die Möglichkeit, Ihre Energiekosten zu senken. Um eine Vorstellung von der erzeugten Strommenge zu bekommen, hier ein Beispiel: Geht man von einem eher niedrig geschätzten durchschnittlichen Jahresertrag von circa 400 kWh bis 450 kWh aus, so können damit die Kühl-Gefrierkombination und die Waschmaschine über weite Teile des Jahres in den sonnenreichsten Monaten betrieben werden. Werden energieeffiziente Geräte genutzt, bleibt noch genug Energie für den Betrieb eines Geschirrspülers. Der Jahresertrag und der damit verbundene Eigennutzungsgrad kann durch optimale Ausrichtung und Aufstellwinkel sowie durch Einsatz eines Batteriespeichers weiter gesteigert werden. In jedem Fall können Standby-Verbräuche wie WLAN, TV, Stereoanlage etc. mit einem eigenen Photovoltaik-Modul auf dem Balkon gut abgedeckt werden.
  • Einfache Montage und Flexibilität: Mini-Photovoltaikanlagen sind mobil und können bei einem Umzug einfach mitgenommen werden.
  • Platzsparend: Diese Anlagen können theoretisch an jedem sonnigen Ort installiert werden.

Was ist für Ihre Mini-Photovoltaikanlage zu beachten?

Vor der Anschaffung eines kleinen Balkonkraftwerks sollten folgende Punkte bedacht werden:

  • Rechtliche Vorgaben: Informieren Sie sich vorab über die gesetzlichen Anforderungen. Melden Sie sich auf jeden Fall spätestens zwei Wochen vor der geplanten Inbetriebnahme bei Ihrem Netzbetreiber und stellen Sie sicher, dass Sie einen elektronischen Stromzähler haben. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte die Gesamtsituation vor Ort von einer Fachkraft prüfen lassen.
  • Installation: Sprechen Sie mit Ihrem/Ihrer Vermieter:in, bevor Sie eine Anlage installieren. Auch für Wohnungseigentümer:innen sind die rechtlichen Grundlagen noch nicht vollständig geklärt. Da die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Balkon in der Regel keine bauliche Veränderung der Gebäudehülle darstellt, müssen Vermieter:innen bzw. Eigentümergemeinschaften eigentlich nicht informiert werden. Allerdings führt die Installation der Module zu einer Veränderung des Erscheinungsbildes des Hauses, die wiederum genehmigungspflichtig ist. Das bedeutet, dass Vermieter:innen oder Eigentümergemeinschaften die Installation untersagen können.
  • Stromeinspeisung: Wichtig ist, dass die Einspeisung direkt in eine Wandsteckdose erfolgt, nicht über ein Verlängerungskabel oder Steckdosenleisten. Für die Stromeinspeisung einer Mini-Photovoltaikanlage gibt es außerdem keine Vergütung.
  • Standortbedingungen: Um Ertragsverluste zu vermeiden, achten Sie auf Verschattung durch umliegende Gebäude oder Bäume sowie möglichst ideale Ausrichtung und Neigungswinkel.
  • Anschaffung: Achten Sie beim Kauf auch auf die CE-Kennzeichnung, die gewährleistet, dass die Anlage alle EU-weit geltenden Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutzanforderungen erfüllt und vom Hersteller geprüft wurde. Auch Zertifizierungen durch unabhängige Prüfinstitute (z. B. TÜV) können hilfreich sein. Darüber hinaus sollte die vorhandene Elektronik vor der Installation von einer Elektrofachkraft überprüft werden.

Photovoltaik-Förderung – die Kraft der Sonne nutzen und Steuern sparen

Die Anschaffungskosten für eine Balkon-Anlage liegen in der Regel zwischen EUR 500 und 3.000. Seit Anfang 2024 sind Photovoltaikanlagen mit einer Spitzenleistung von bis zu 35 Kilowatt (kWp) von der Umsatzsteuer befreit. Das betrifft den Großteil aller Sonnenkraftwerke, die auf Hausdächern montiert werden, und gilt auch für Balkonkraftwerke.

 

Für Balkone sowie bei Platzmangel sind Mini-Photovoltaikanlage eine vielversprechende Option. Wer jedoch genügend Dachfläche zur Verfügung hat und autark sein möchte, sollte in eine Aufdachanlage investieren – ein Blick in den klimaaktiv Photovoltaik-Leitfaden lohnt sich.

 


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Lisa Freisling

Über den Autor

Lisa Freisling

Zuständig für Kooperationsmanagement bei klimaaktiv Haushalte, einem Kooperationspartner der BUWOG Group GmbH.

Die neutrale und herstellerunabhängige Informationsplattform topprodukte.at ist ein Service von klimaaktiv, der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK).

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