BUWOG Podcast: In dieser Folge treffen wir Prof. Ulrich Schwarz, Dekan des Fachbereichs Holzingenieurwesen an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde. Wir wollen wissen: Wie sieht die Zukunft des Holzbaus aus? Welche Vorteile hat der Baustoff Holz? Und welche Herausforderungen müssen auf dem Weg zum nachhaltigen Bauen noch gemeistert werden?
Der nachwachsende Rohstoff Holz erlebt eine Renaissance und rückt bei der Errichtung von Neubauten verstärkt in den Fokus. In Deutschland hat die Holzbauquote die 20 Prozentmarke bei genehmigten Wohngebäuden inzwischen überschritten. Derzeit gibt es aber ein Nord-Süd-Gefälle: „Wenn man sich das deutschlandweit anschaut, dann haben wir in Süddeutschland, also in Bayern und Baden-Württemberg, deutlich höhere Holzbauquoten“, so Holzbau-Experte Prof. Schwarz. Dabei besitzt der Baustoff Holz viele Vorteile und kann Teil der Lösung sein – etwa bei der Dekarbonisierung von Gebäuden und bei der Schaffung von dringend benötigten Wohnraum.
Holzbau: Schneller, schlanker, nachhaltiger
Der Gebäudesektor ist für etwa 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Ein großer Teil davon entsteht bei der Herstellung von Beton. Im Hybridbau kann durch moderne Holzkonstruktionen die Verwendung des klimaschädlichen Betons erheblich reduziert werden. Zudem lässt sich häufig schlanker und schneller Bauen – mit dünneren Decken, Wänden und mit industriell vorgefertigten Bauteilen, die auf der Baustelle nur noch montiert werden müssen. Ideal für die Nachverdichtungsvorhaben der Städte und Ballungsräume, etwa bei der Aufstockung bestehender Wohngebäude.
Zudem besitzt Holz eine günstige Klimabilanz. Der nachwachsende Rohstoff speichert große Mengen CO2 und kann aus der Region bezogen werden. Das spart lange Lieferwege und hilft den CO2-Fußbadruck weiter zu verringern. Mehr noch: Holz sorgt für eine messbare Verbesserung der Behaglichkeit in Räumen. „Das Klima in Holzhäusern ist ausgeglichener“, weiß Prof. Schwarz. „Wir haben bei uns an der Hochschule Räume vermessen und wissen, dass die Studierenden sich in Holzhörsälen deutlich besser fühlen als in Betonhörsälen.“
Auch die BUWOG hat mit einigen Projekten diesen Weg eingeschlagen: In Berlin sind im Quartier 52° Nord die vier energieeffizienten KOMPASSHÄUSER in Holzhybridbauweise entstanden, bei denen die tragenden Elemente aus Beton, die Außenwände und Dämmung aus Holz und Zellulose-Fasern bestehen. Auf dem benachbarten Grundstück werden derzeit mit der LOTSENHÄUSERN weitere vier Mehrfamilienhäuser in dieser Bauweise realisiert.
Wie sieht die Zukunft des Holzbaus aus? Welche Herausforderungen gibt es auf dem Weg zum klimaneutralen Bauen noch zu meistern? Welche Rolle spielen dabei die Behörden, Fachkräfte und Ausbildungsbetriebe? Über diese Fragen und mehr unterhalten wir uns in der aktuellen Folge des BUWOG Podcasts mit Prof. Ulrich Schwarz von der Fachhochschule Eberswalde.
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