Im Dezember 2014 spendeten die BUWOG, der BUWOG-Betriebsrat und Mitarbeiter insgesamt über 26.000 Euro für ein Hilfsprojekt im Senegal. In der Stadt Saint Louis soll durch die Wiener Organisation „AMINA – Aktiv für Menschen in Not Austria“ ein Grundstück angekauft und darauf ein Tageszentrum für Straßenkinder errichtet werden. Projektleiter Mamadou Ndiaye besuchte im Juli die BUWOG-Zentrale in Wien und brachte gute Nachrichten mit: Die Baubewilligung für das Gebäude auf dem angekauften Grundstück ist nun endlich erteilt.
Derzeit ist das Tageszentrum mit dem Namen Jardin d’Espoir (Garten der Hoffnung) in einem angemieteten Haus untergebracht – eine unbefriedigende Lösung, wie der Projektleiter erklärt. „Die Miete ist teuer, und wir brauchen dringend mehr Platz für Freizeitaktivitäten wie Sport.“ Außerdem könne man in einem eigenen Haus freiwillige Mitarbeiter unterbringen, die aus Europa in den Senegal kommen. Und Mamadou Ndiaye träumt von einer Lehrwerkstatt, in der man den Jugendlichen eine rudimentäre handwerkliche Berufsausbildung vermitteln könnte. „Alles untersteht dem Ziel, die Lebensbedingungen der Kinder zu verbessern, wo wir können.“
Mamadou Ndiaye ist Deutschlehrer und hat unter anderem in Graz studiert. 2006 gründete er in Saint Louis, Senegal, ein Tageszentrum für Kinder und Jugendliche, die auf der Straße leben. „Die Kinder kommen vom Land in die Stadt und betteln auf den Straßen um Essen – ein gefährliches Leben. Im ‚Jardin d’Espoir‘ geben wir ihnen zu essen, unterrichten sie im Lesen und Schreiben, versorgen sie medizinisch und helfen auch sozialarbeiterisch“, erklärt er.
Das Personal besteht neben dem Projektleiter aus zwei Lehrern, einer Krankenschwester, zwei Sozialarbeitern, einer Reinigungskraft und einem Wächter. „Neben der Alphabetisierung wollen wir den Kindern auch grundlegende Hygienekenntnisse vermitteln“.
Am selben Tag, als der Projektleiter die BUWOG in Wien besuchte, erhielt er ein E-Mail mit der Nachricht, dass die Baubewilligung nun nach langem Behördenweg erteilt sei. „Wir können jetzt mit dem Bau beginnen. Ich hoffe, in drei bis
sechs Monaten ist das Haus fertig.“ Um die Kosten für die Einrichtung und den laufenden Betrieb zu decken, ist der „Garten der Hoffnung“ auf mehr Spendengelder angewiesen. (Mehr Informationen und Spendenmöglichkeit hier.)
Saint Louis liegt an der Mündung des Flusses Senegal in den Atlantik und an der Grenze zu Mauretanien. Von französischen Kolonialherren gegründet, sind bis heute drei große kulturelle Einflüsse prägend: der westlich-französische, der islamische, und der traditionell-afrikanische. In Saint Louis leben etwa 6000 Kinder, so schätzt Mamadou Ndiaye, auf der Straße. 100 davon werden er und sein Team regelmäßig im neu erbauten Tageszentrum betreuen können.
Von Sabrina Maria Traar