Energiesparen in der Küche (Teil 2)
Energiesparen in der Kueche. Foto: BUWOG/Stephan Huger
Wohnen

Energiesparen in der Küche (Teil 2)

Die moderne Küche ist ein Bereich des Haushalts, in dem viele unterschiedliche Energieverbraucher zum Einsatz kommen und in dem großes Energiesparpotential vorhanden ist. Unser Gastautor Christian Horvath erklärt, was man jetzt beachten sollte um energiesparend und umweltschonend in der Küche zu agieren.

 

 

Ein Gastbeitrag von Christof Horvath. Foto: Privat
Ein Gastbeitrag von Christof Horvath. Foto: Privat

In meinem letzten Blogbeitrag habe ich Ihnen bereits Auskunft darüber gegeben, auf was Sie bei Herd, Backofen und Kühlschrank achten sollten.

Heute wollen wir uns Geschirrspüler und Dunstabzugshauben genauer ansehen. Der Bereich „Waschen & Spülen“ zählt in Haushalten zu den größten Stromverbrauchern. So verursachen Geschirrspüler bereits etwa 7% des Stromverbrauchs.

 

 

 

Geschirrspüler

Bereits durch eine effiziente Nutzung des Geschirrspülers lässt sich eine Menge Energie einsparen. Moderne Geschirrspüler verfügen über  Energiespar- bzw. Eco-Programme. Diese  haben eine deutlich längere Laufzeit als Automatik-Programme, benötigen aber dennoch weniger Energie.  Wenn diese Programmvarianten unter 50 °C laufen, empfiehlt es sich einmal im Monat heiß (>60°C) zu waschen.

 

  • Geschirrspüler sollten nur voll beladen eingeschaltet werden, wobei eine Berührung bzw. Überlappung der Geschirrteile zu vermeiden ist. Bei halben Beladungen wird Energie- und Wasser verschwendet, wenngleich moderne Geräte mit Hilfe von  Sensoren die Menge und den Verschmutzungsgrad erkennen und die Wassermenge entsprechend anpassen.
  • Geschirrspülen mit der Hand verbraucht mehr Energie und Wasser, als die Wäsche mit Hilfe des Geschirrspülers. Man sollte das Geschirr daher auch nicht vorspülen, sondern nur grobe Speisereste mechanisch entfernen. Auch die Nutzung von Vorwaschgängen ist nur bei besonders starker Verschmutzung notwendig. In regelmäßigen Abständen sollte das Restesieb gereinigt werden. Das reduziert zum einem den Stromverbrauch der Abwasserpumpen, zum anderen erhöht es die Lebensdauer des Geschirrspülers.
  • Wie beim Kühlschrank richtet sich die ideale Größe des Geschirrspülers nach der Haushaltsgröße und auch hier ist die Energieeffizienzklasse nicht außer Acht zu lassen: Die Labelklasse A+++ kennzeichnet derzeit die energieeffizientesten Geräte. Seit 2013 müssen Geschirrspüler die Anforderungen der Labelklasse A+ erfüllen und dürfen darunter gemäß EU-Ökodesign-Verordnung in der EU von den Herstellern nicht mehr auf den Markt gebracht werden. Allerdings dürfen ineffiziente Geräte, die sich bereits im Handel befinden, noch „abverkauft“ werden. Beim Einkauf ist somit entsprechende Vorsicht geboten, dass keine ineffizienten Auslaufmodelle erstanden werden.

 

Tipp: Geschirrspüler verfügen oft über einen Warmwasseranschluss. Wenn der Haushalt über effiziente Warmwasserversorgung z.B. Solar oder Fernwärme verfügt, können die Energiekosten deutlich gesenkt werden! Eine fachkundige Person muss von Fall zu  Fall entscheiden, ob der direkte Anschluss an die Warmwasserleitung eine Einsparung bedeutet.

Umweltschonende Waschmittel

Waschmittel enthalten waschaktive Substanzen, die sogenannten Tenside. Es gibt natürliche und chemisch produzierte Tenside. Natürliche Tenside werden aus natürlichen Rohstoffen wie tierischen und pflanzlichen Fetten oder Zucker gewonnen. Die Herstellung von synthetischen Tensiden verbraucht fossile Rohstoffe, vor allem Erdöl. Wenn diese in Gewässer gelangen, schädigen sie außerdem Fische und andere Wasserlebewesen. Wählen Sie Produkte, die möglichst wenige Chemikalien (Säuren, Duftstoffe, Konservierungsstoffe, Desinfektionswirkstoffe, Phosphate) enthalten.

Tipp: Bei der Wahl zwischen Flüssigwaschmittel, Pulver oder Tabs geben Sie am besten der Kombination aus Pulver und Salz den Vorzug.

 

Dunstabzugshauben: Abluft oder Umluft – welches System passt?


Ablufthauben
saugen den Dunst, der beim Kochen entsteht, an und leiten ihn über einen Fettfilter durch ein Abluftsystem ins Freie. Umlufthauben basieren auf einem Kreislaufsystem: Sie leiten die Luft zunächst durch einen Fett- und anschließend durch einen Geruchsfilter, um sie abschließend gereinigt wieder in die Küche zu blasen. Bei Ablufthauben entstehen im Vergleich zu Umlufthauben keine laufenden Kosten für den Austausch des Geruchsfilters. Die Installation eines Abluftsystems ist aufwendiger, da entweder ein Zugang zu einem stillgelegten Schornstein oder ein Durchbruch durch die Außenwand nötig ist. Dieser Eingriff ist jedenfalls genehmigungspflichtig. Im Gegenzug dazu können Umlufthauben ohne bauliche Einschränkung überall installiert werden. Da sie keine Öffnung durch die Außenwand benötigen, reduzieren sie außerdem den Verlust von Heizenergie. Zwei wichtige Kaufkriterien sind der Fettabscheidungsgrad und der Geruchsreduzierungsgrad: Ablufthauben sind in diesem Zusammenhang besser einzustufen als Umlufthauben.

 

Der Fettabscheidegrad eines Gerätes wird auf dem EU-Energielabel in den Klassen A bis G angegeben. Da die Luft bei Umlufthauben wieder in die Küche geleitet wird, ist zusätzliches Lüften nötig, um die feuchte Luft nach außen zu leiten und Schimmelbildung vorzubeugen. Umluftgeräte  sind außerdem lauter als Abluftgeräte und erzeugen durch die Reinigung und den Wechsel der Geruchsfilter einen zusätzlichen zeitlichen und finanziellen Aufwand. Pro Jahr fallen je nach Hersteller und Wechselhäufigkeit Kosten für Filter zwischen 13 und 300 Euro an. Die Fettfilter bestehen bei beiden Ausführungen aus Metall und können somit im Geschirrspüler gereinigt werden.

Die richtige Größe wählen

 

Die optimale Dimensionierung Ihrer Dunstabzugshaube führt zu einem effizienten Betrieb. Kunden neigen dazu, Dunstabzüge überzudimensionieren. Die Luftmenge in der Küche muss während und nach dem Kochen von der Dunstabzugshaube entsprechend oft getauscht werden.

Nach diesem Luftvolumen sollte sich auch die Größe der Dunstabzugsghaube richten. Je nachdem, welches Abzugssystem im Einsatz ist, reicht bei Abluft ein 2 bis 6-facher bzw. bei Umluft ein 8-facher Luftwechsel. Da der Dampf beim Kochen nicht nur senkrecht nach oben steigt, sollte die Haube etwas breiter als das Kochfeld sein.

Zu Kochfeldern mit 70cm Breite passen beispielsweise Hauben mit einer Breite von 90cm.

Tipp: Nach dem Kochen sollte die Abzugshaube noch 5-10 Minuten weiterlaufen, um die Raumluft gründlich zu reinigen. Dies ist nicht erforderlich, wenn ihre Dunstabzugshaube eine Nachlauffunktion hat. Auf www.topprodukte.at finden Sie Produktlisten mit den effizientesten Wandessen sowie Inselessen.

 

 

 

Über den Autor

energieagentur_logo_kleinUnser Gastautor Christof Horvath ist wissenschaftlicher Mitarbeiter topprodukte.at, ein Service von klimaaktiv, der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Land und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.

klimaaktiv_topprodukte_kleinDie Österreichische Energieagentur liefert Antworten für die Energiezukunft. Als Kompetenzzentrum für Energie berät sie  auf wissenschaftlicher Basis Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung.

 

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