Denkmalsanierung: Spandauer Speicher-Twins am Havelufer wurden den neuen Bewohnern übergeben
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Denkmalsanierung: Spandauer Speicher-Twins am Havelufer wurden den neuen Bewohnern übergeben

Zwei imposante Denkmalspeicher mit wechselvoller Geschichte, eine traumhafte Wasserlage, zweieinhalb Jahre Bauzeit: Mit der Fertigstellung der beiden Bodenspeicher sind in Spandau neue Wohnungen entstanden – und eine neue Landmarke.

 

Spandau wächst: Seit 2016 entwickelt die BUWOG auf einem 4,6 Hektar großen Areal am Ufer der Havel, gegenüber der Insel Eiswerder, das nachhaltige Quartier SPEICHERBALLETT mit rund 640 Miet- und Eigentumswohnungen. Nun zieht neues Leben ein; die ersten 82 Wohnungen wurden bezogen. Das Besondere: Die Wohnungen befinden sich in zwei historischen Speichern mit wechselvoller Geschichte.

Spandauer Kornspeicher im Wandel der Zeit

Historische Reichstypenspeicher am Spandauer Havelufer vor der Sanierung
Die historischen Reichstypenspeicher vor der Sanierung:

Vor über hundert Jahren stand auf dem Areal eine Gasanstalt. Später baute das ehemalige Heeresverpflegungsamt von 1939 bis 1941am Havelufer drei große Getreidespeicher, die der Versorgung der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg dienten. Dokumentiert ist auch ein dazugehörendes Zwangsarbeiterlager. Während viele dieser Reichstypenspeicher nach 1945 in Vergessenheit gerieten, wurden die drei Spandauer Speicher und deren technischen Anlagen bis in die 1980er Jahre weiterhin genutzt – zur Notversorgung der Westberliner Bevölkerung im Falle einer Blockade während des Kalten Krieges. Zuletzt lag das Areal mit den heute denkmalgeschützten Speichern jahrelang brach und verwahrloste.

 

In enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde hat die BUWOG die zwei südlichen Bodenspeicher (Speicher-Twins) behutsam und denkmalgerecht saniert und mit neuen Grundrissen und Treppenhäusern zur Wohnraumnutzung umgebaut. Entstanden sind 82 Wohnungen mit 2 bis 5 Zimmern. Alle Wohnungen verfügen nun auch über Balkone mit Blick auf den Wasserlandschaftsraum und der vis-á-vis gelegenen Insel Eiswerder.

 

Der nördliche fensterlose Silospeicher durfte in Abstimmung mit dem Denkmalamt aufgegeben werden. An seiner Stelle entsteht derzeit der Neubau BUWOG HAVELSPEICHER – allerdings auf der historischen Bodenplatte und in der ursprünglichen Kubatur des abgerissenen Speichers, sodass der Neubau das markante Dreierensemble am Havelufer wieder vervollständigen wird. Die Fertiggestellung mit 46 neuen Wohnungen ist für 2023 geplant.

Speicherballett: Nachhaltiges Quartier für alle Generationen

Das Gesamtquartier Speicherballett wird noch bis zum Jahr 2026 wachsen. Neben den 640 teils barrierefreien Miet- und Eigentumswohnungen entstehen auf dem rund 46.000 Quadratmeter großen Grundstück eine Kita, ein Café, Spielplätze, Grün- und Erholungsflächen und ein speziell für Senioren konzipiertes Gebäude mit Demenz-WGs und einer Tagespflege.

 

Auch das Thema ökologische Nachhaltigkeit wurde von Anfang an mitgedacht: In den Tiefgaragen wird bereits ein Großteil der Stellplätze mit Ladepunkte für Elektro-Autos vorgerüstet sein. Einen wichtigen Beitrag zur klimaneutralen Energieversorgung leisten Photovoltaikanlagen auf den Flachdächern. Mit der Ressource Wasser wird im Quartier nachhaltig und naturnah umgegangen. Eine unterirdische Zisterne speichert Regenwasser, um es für die Gartenbewässerung und teilweise auch für die WC-Spülungen zu nutzen. Begrünte Dächer bieten nicht nur Lebensraum für Vögel und Insekten, sondern können zusätzlich Regenwasser aufnehmen und es durch Verdunstung wieder in den natürlichen Wasserkreislauf abgeben. Positiver Nebeneffekt ist eine angenehme Kühlung an heißen Sommertagen.

 

Aus einer ehemaligen Industriebrache mit wechselvolle Geschichte wächst so ein nachhaltiges und lebenswertes Quartier für alle Generationen. Doch da die Historie des Areals mit der dunklen NS-Vergangenheit fest verknüpft ist, wird die BUWOG mit der Fertigstellung des Quartiers eine Schautafel als Informationsangebot aufstellen, das die Bewohner:innen und Besucher:innen auf die frühere Nutzung des Areals aufmerksam macht.

 


„Wir sind zufrieden über den guten Verlauf dieser technisch und konzeptionell anspruchsvollen Denkmalsanierung. Die Planung einer hohen architektonischen Qualität ermöglichte es, in Abstimmung mit dem Denkmalschutz behutsame gestalterische Veränderungen vorzunehmen, um so die Speicher in attraktiven neuen Wohnraum umzuwandeln.“

Eva Weiß, BUWOG Geschäftsführerin

Eva Weiß BUWOG Bauträger Gmbh


 

Video des Bezirksamts Spandau (2021)

 

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Torsten Hahn

Über den Autor

Torsten Hahn

Zuständigkeit bei der BUWOG: Communications Manager Deutschland.

Torsten Hahn blickt auf 20 Jahre Praxiserfahrung in verschiedenen Medienhäusern, Agenturen und Unternehmen. Er war als Redakteur und Journalist für diverse Publikationen tätig und arbeitete als freier Autor, PR- und Social Media Manager. Bei der BUWOG verantwortet er am Standort Berlin nun die Unternehmenskommunikation und betreut die digitalen Kanäle in Deutschland.