BUWOG persönlich: Karl Keusch, Baumanagement
Karriere

BUWOG persönlich: Karl Keusch, Baumanagement

„Der Weg zum Erfolg ist ein laufender Prozess, ein Weg des Lernens mit immer mehr Wegweisern und Hinweistafeln namens Erfahrung.“

In unserer Serie „BUWOG persönlich“ sprechen wir diesmal mit Karl Keusch. Der langjährige Leiter der Abteilung Baumanagement geht diesen Frühling in Pension, wird aber, so versichert er, auch in Zukunft „im erweiterten Kader des BUWOG-Teams mitspielen, um einen Beitrag zur weiteren Erfolgsstory zu leisten“. Keusch erzählt mit einer guten Prise Humor: von persönlichen Karriere-Highlights, vom Wandel in der Arbeitswelt und Voraussetzungen für glücklich wohnen. Und wir wagen einen Blick in die Zukunft der Wohnbauwirtschaft.

 

Herr Keusch, Sie arbeiten nun seit über zehn Jahren bei der BUWOG. Können Sie sich noch an Ihren ersten Arbeitstag erinnern?

Also so ganz im Detail habe ich meinen ersten BUWOG-Arbeitstag am Donnerstag, den 16. September 2010 nicht mehr in Erinnerung. Aber ein erster prägender Eindruck war der von viel Bewegung und Veränderung. Der gesamte Bereich „Neubau“ war in einem organisatorischen Umbruch und es wurden gerade die neu angemieteten Büroräume im Nachbarhaus am Hietzinger Kai bezogen. Es war ein gegenseitiges Abtasten, Beschnuppern und Kennenlernen – ich glaube ein ganz übliches Erster-Tag-Feeling.

 

Wie sind Sie damals auf die BUWOG gekommen?

Wie in vielen Fällen durch Kontakte und Gespräche unter Branchenkollegen. Ich weiß nicht mehr von wem, aber in einem Nebenbeigespräch habe ich erfahren, dass in der BUWOG für den Neubau die Abteilungsleitung Bautechnik ausgeschrieben wurde. Da ich mich zu dieser Zeit in meiner beruflichen Umgebung nicht ganz zu Hause gefühlt habe, hat diese Information bei mir das Interesse geweckt und ich habe mich aktiv beworben. Nach einigen Telefonaten und drei persönlichen Gesprächen mit Herrn Schuster (Anm.: Gerhard Schuster, Geschäftsführer der BUWOG von 1996-2013) war die Sache klar. Darüber hinaus kannte mich Herr Riedl (Anm.: Daniel Riedl, Vorstand Vonovia SE, der Mutterkonzern der BUWOG) schon aus Projektzusammenarbeiten in der Vergangenheit – er hat trotzdem keinen Einspruch gegen meine Anstellung erhoben! (lacht)

 

Waren Sie immer schon in der Branche tätig bzw. was haben Sie vor Ihrer BUWOG-Zeit gemacht?

Ja, ich war immer in der Branche, so gesehen bin ich in meinem Berufsleben „nur“ in einer Richtung unterwegs, allerdings ist das ja keine schmale Landstraße, sondern ein breiter Highway mit mehreren Fahrstreifen. Da war ich schon auf mehreren Spuren unterwegs. Am Beginn nach Ausbildung und Bundesheer mehr als zehn Jahre in einem kleinen Architekturbüro. Da standen Planung, Technik und Detailgenauigkeit im Vordergrund. Dann weitere rund zehn Jahre in der Immobilien-Leasingfirma einer österreichischen Bank. Hier konnte ich mein Blickfeld um die bauwirtschaftlichen und organisatorischen Aspekte erweitern. Die dritte Etappe war dann im Immobilienbereich der Constantia Privatbank. Dort konnte ich viel Erfahrung im Vorsorgewohnungsbereich sammeln, aber auch im gewerblichen Bereich für die IMMOFINANZ tätig sein. So kann ich jetzt die Jahre bei der BUWOG einerseits als Zusammenfassung und Verbindung der drei Etappen davor sehen und andererseits als Weiterentwicklung entsprechend den sehr starken und raschen Veränderungen in allen Bereichen unserer (Arbeits-)Welt.

 

Die Abschiedsfeier für Karl Keusch fand unter Einhaltung aller Corona-Sicherheitsmaßnahmen statt. V.l.: Astrid Lassner, Abteilungsleiterin Personalmanagement, Karl Keusch, Baumanagement, Alexander Steppan, Abteilungsleiter Baumanagement, Andreas Holler, BUWOG-Geschäftsführer, und Markus Sperber, Betriebsrat. Im Hintergrund: viele per Videotelefonie zugeschaltete Kolleginnen und Kollegen.

 

Apropos: Wie sehr hat sich für Sie die BUWOG in den letzten zehn Jahren verändert?

Nun ja, den ersten großen Transfer von der Gemeinnützigkeit zum gewerblichen Bauträger habe ich noch nicht als BUWOG-Mitarbeiter hautnah miterlebt. Aber auch danach war – und ist –  immer viel Bewegung und Dynamik im Spiel. Ob das externe Anstöße waren wie die Änderungen in den Eigentümerstrukturen, die Expansion nach Deutschland oder jüngst durch Corona, ob das interne Organisationsänderungen waren wie die neue Aufstellung unserer Development-Abteilung oder neue IT-Systeme oder der Umzug unseres Standortes in die Wiener Innenstadt: Alles und überall Veränderungen, die dazu beigetragen haben, dass die BUWOG 2021 dort ist wo sie ist – in der Spitzengruppe der Wohnbauträger, als Unternehmen mit einem hoch motivierten und engagierten Team am Puls der Zeit, beweglich, mit Blick nach vorne.

 

Nicht nur die BUWOG, sondern auch Ihre Arbeitsbereiche im Baumanagement haben sich im Laufe Ihres Berufslebens wohl sehr verändert…

Gewaltig! – Im Architekturbüro wurde mit Rapidographen und Tusche auf Transparentpapier gezeichnet und mit Ammoniak-Pausgeräten die Pläne vervielfältigt (für Insider: die Rasierklinge nicht zu vergessen!); Schriftverkehr gab’s ausschließlich per Post – geschrieben mit der Schreibmaschine ebenso Ausschreibungen und Leistungsverzeichnisse und Angebote, Preisspiegel waren oft handschriftlich geführte große Übersichtstabellen – gerechnet mit großen Tischrechenmaschinen mit Papierrollenausdruck.

Excel, Word, Outlook, Data Warehouse, E-Mail, Mobiltelefon, Videokonferenz, … − Ende der 70er-, Anfang der 80er-Jahre nicht in unserem Wortschatz. Aus heutiger Sicht klingt das fast unwirklich, wenn man sich vor Augen führt, welche Arbeitsmittel und Möglichkeiten die Informations- und Kommunikationstechnologie uns in unserer Arbeitswelt 2021 bieten und die wir insbesondere seit „Corona“ einsetzen und nutzen, um unsere Projekt- und Organisationsabläufe sicher zu stellen.

Dennoch, bei all dieser „revolutionären“ technologischen Veränderung in der Berufswelt (und natürlich auch im privaten, persönlichen Bereich): Dahinter, oder besser von der Wertigkeit her davor, steht immer ein Mensch, der letztendlich der wirklich entscheidende Faktor für Erfolg oder Scheitern, Miteinander oder Konfrontation, Ja oder Nein ist. Diese Erfahrung ist für mich eine Konstante durch mehr als 40 Jahre Berufsleben.

 

Was waren prägende Erlebnisse, die Sie noch lange in Erinnerung behalten werden?

Das eine, besondere Highlight oder die drei oder vier herausragenden Erlebnisse kann ich jetzt gar nicht nennen. Nicht weil es keine Ups (und auch Downs) gegeben hätte, aber in dieser Hinsicht war und bin ich in einem wirklich bevorzugten Bereich tätig: Jedes Projekt, jede Aufgabenstellung im Development hält irgendwie, irgendwo und irgendwann – manchmal völlig unvermutet und überraschend – eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten bereit. Diese „Hürden“ gemeinsam zu überspringen oder beiseite zu räumen, das waren und sind die prägenden Erlebnisse im Projektteam und damit auch für mich auf dem Weg zum Erfolg: ein laufender Prozess, ein Weg des Lernens mit immer mehr Wegweisern und Hinweistafeln namens Erfahrung.

Darüber hinaus gibt es für mich drei „Schlüsselereignisse“: Da ist einmal die organisatorische Neuaufstellung im Bereich Development unter der neuen Führung von Herrn Holler (Anm.: Andreas Holler, Geschäftsführer der BUWOG) und die Neustrukturierung der Abteilung Baumanagement 2020 unter der Führung meines Nachfolgers Alexander Steppan. Zweitens die Einbindung in unser Projekt Kunden- und Verwaltungszentrum Rathausstraße 1 – für mich „das BUWOG-Gesamtkunstwerk“, weil es zeigt, was alles möglich ist, wenn in einer Organisation alle Ressourcen und Kompetenzen zielgerichtet und lösungsorientiert an einem Strang ziehen! Und drittens die Bewältigung der besonderen Herausforderung in der Corona-Pandemie. Sowohl auf Projektebene haben wir das terminlich und wirtschaftlich toll und erfolgreich erledigen können als auch gesamtheitlich im Zusammenwirken aller Kolleg:innen, Geschäftsführung, Betriebsrat, Führungskräfte… − das kann sich sehen lassen!

 

Ein Blick nach vorne: Gibt’s Pläne und lange gehegte Vorhaben, für die Sie sich in der Pension Zeit nehmen wollen?

Im Hause Keusch gibt es einen Keller, der gleicht eher einer Rumpelkammer oder einem „Wertstoffsammelplatz“. Auf dem Bauplan stehen für diese Räume so eigenartige Bezeichnungen wie Hobbyraum, Werkstatt, Sauna. Wirklichkeit und Plan in Übereistimmung zu bringen (das gilt übrigens auch für die Garage), das ist ein Projekt nach dem Werbeslogan: „Es gibt immer was zu tun!“

Für (Kultur-)Reisen und Wandern sollte jetzt auch mehr Zeit sein. Ja, und inzwischen sind da auch fünf Enkelkinder …also aktuell keine Gefahr von Langeweile!

 

Und außerdem stehen Sie ja auch der BUWOG noch weiterhin mit Ihrer Expertise zur Verfügung. Was möchten Sie in nächster Zeit noch bewirken, welche Projekte stehen am Plan?

Zuerst einmal bin ich sehr froh und glücklich, dass ich weiterhin sozusagen im erweiterten Kader des BUWOG-Teams mitspielen kann, um einen Beitrag zur weiteren Erfolgsstory zu leisten.

Da werde ich gerne die Kolleg:innen bei Bedarf in den laufenden Projekten mit meiner Erfahrung und Projekt-Hintergrundwissen unterstützen und in Gewährleistungsfragen beraten und helfen. Auch zukünftige Akquisitionsprojekte sowie Fragen in Bezug auf Beschaffung und Vergabestrategie sowie Qualitätssicherung sind Themenfelder, in die ich mich gerne einbringen werde. Vielleicht mit dem Vorteil, dass ich nicht mehr ganz „an der Front“ und direkt in das Tagesgeschäft eingebunden bin und damit ein etwas anderer Blickwinkel möglich wird.

 

Wo sehen Sie die BUWOG in zehn Jahren?

Also ich besitze keine fein geschliffene Glaskugel und genieße lieber den Kaffee als dass ich im Sud die Zukunft zu lesen versuche. Aber ernsthaft: Ich denke das Rad der Zeit dreht sich so geschwind und Entwicklungen geschehen oft so unvermutet und plötzlich, dass ich mir hier keine Prognose zutraue. Wovon ich überzeugt bin, ist, dass die BUWOG, wenn sie so wie bisher den Blick nach vorne gerichtet hält, ihre reiche Erfahrung nutzt, die Kompetenz und das Engagement aller Mitarbeiter:innen fördert, pflegt und bündelt, aufgeschlossen, neugierig und innovativ agiert und als Geschäftspartner ein verlässliches, faires Gegenüber ist, dann wird die Erfolgsgeschichte weitergeschrieben werden. Was ich jedenfalls erwarte ist, dass sich zukünftig das Angebot „Wohnen“ nicht nur auf die Schaffung des Wohnraums und des unmittelbaren Umfelds der Gemeinschaftsflächen und Freiräume beschränken wird. Ich denke da an Dienstleistungen im weitesten Sinn wie z.B. Umzugs- und Besiedelungsservice. Auch das jetzt so aktuelle Home-Office wird unser Produkt Wohnen in Richtung Wohnen und Arbeiten verändern, ebenso die Flexibilität in Bezug auf veränderte Bedürfnisse in verschiedenen Lebensabschnitten und nicht zuletzt, ganz oben auf der Liste: Nachhaltigkeit, Ökologie, Energieeffizienz. Wenn die BUWOG so wie bisher vorausschauend agiert – und nicht erst reagiert, wenn andere bereits laufen – wird sie auch in zehn Jahren einen Fixplatz in der Spitzengruppe rund um das Gesamtpaket „Wohnen Plus“ innehaben.

 

Wo wir vom Wohnen sprechen: Was ist Ihr ganz persönliches Verständnis von glücklich wohnen?

Das ist für mich vereinfacht die Kombination aus dem aufs objektiv-real reduzierte „Wohnen“, ein sicheres Dach über dem Kopf, ausreichend Platz für jede:n im Haushalt, Heizung im Winter, Hygiene usw., und dem subjektiv-emotionalen „glücklich“, also Fragen des Komforts und der Ansprüche, der Gestaltung, der Lage und Umgebung, der persönlichen Befindlichkeit und Gesundheit.

Wer „schlecht“ wohnt, dessen Leistungsfähigkeit und Gesundheit wird leiden. Wer ein ausgewogenes und stimmiges persönliches Umfeld vorfindet, hat eine Ausgangsbasis für „glücklich wohnen“. Diese Wechselwirkung, die Grenzen zwischen „Wohnen“ und „Leben“ verschwimmen lässt, verdeutlicht die Wichtigkeit des Grundbedürfnisses Wohnen.

 

 

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