Die BUWOG setzt vielerorts Kunstprojekte um, die Gebäude, Höfe, Fassaden, Entrées oder Wohnumfelder zu etwas ganz Besonderem machen. Wie können Kunst und Architektur grundsätzlich gut miteinander funktionieren? Im BUWOG-Podcast sprechen wir dazu mit Kuratorin Alexandra Grausam.
Alexandra Grausam ist Kunstkennerin, Kuratorin, Kulturmanagerin und Restauratorin für zeitgenössische Kunst. Sie konzipiert seit vielen Jahren auf internationaler Ebene Projekte zum Thema Kunst am Bau. Sie ist Mitbegründerin des Wiener Kunstvereins „das weisse haus“, das sich mittlerweile einen internationalen Namen gemacht hat. Seit zwölf Jahren leitete sie die experimentelle Ausstellungsplattform sowie das Atelier „Studio das weisse haus“ in der Wiener Innenstadt.
Mit Kunst den Dialog fördern
„Bei all den Herausforderungen im Bau- und Wohnbereich hat die Kunst in der Praxis nicht die oberste Priorität“, weiß Alexandra Grausam. Dabei biete Kunst enorme Möglichkeiten, etwa um Wohnumfelder „attraktiv und lebenswert“ zu gestalten.
Mehr noch: „Kunst kann zur Diskussion und zum Austausch anregen, kann Gebäuden und Neubau-Projekten Identität verleihen und Menschen zusammenbringen.“
Gemeinsam Zielkonflikte lösen
Die Aufgabe eines Kurators sei es dabei, zwischen den verschiedenen Stakeholdern zu vermitteln, denn im Bauen laufen Vorstellungen und Bedürfnisse von unterschiedlichen Bereichen zusammen, etwa Bauträgern, Architekturbüros, Ausführung, Vermietung oder Vertrieb. Auch muss oft die spätere Wartung und die Bewirtschaftung mitbedacht werden.
„Am besten beginnt man den Prozess damit, alle an einen Tisch zu holen, im Idealfall wird die Kunst von der ersten Planung an mitgedacht“, rät Alexandra Grausam.
Kunstvermittlung ist entscheidend
Kein Kunstwerk ohne Rezeption: Kunst kann auch polarisieren oder Kritik auf sich ziehen, weiß die Expertin im Gespräch zu berichten. Sie beobachtet: „Durch Social Media hat sich der Ton verschärft.“
Aber das könne man auch als Chance sehen und durch „gute Kommunikation, durch Transparenz und durch das Erklären eines Kunstprojekts“ die Neugier nutzen und in einen positiven Dialog mit den Anwohnenden und der Stadtgesellschaft überführen.
Die Kunstvermittlung, ob über eine Quartiersapp, mit einer begleitenden Webseite, mit Infotafeln oder durch geführte Kunstrundgänge, sei daher ein wichtige Bestandteil, damit Kunst und Bauen eine erfolgreiche Liason eingehen.
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