Wohnguide: So bleibt Ihr Zuhause auch im Sommer angenehm kühl
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Wohnguide: So bleibt Ihr Zuhause auch im Sommer angenehm kühl

Zuhause wohlfühlen auch an heißen Sommertagen – und dabei sowohl den Geldbeutel als auch die Umwelt schonen: Schon mit kleinen Veränderungen in Ihrer Wohnung können Sie viel bewirken. Von praktischen Tipps zur Vermeidung von Hitze bis hin zu technischen Lösungen zur Kühlung – klimaaktiv zeigt Ihnen, welche Maßnahmen wirklich helfen, damit Sie den Sommer entspannt in den eigenen vier Wänden genießen können.

 

Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm oft auch anhaltende Hitzeperioden. Damit Sie der Sommerzeit sorglos entgegensehen können, lohnt es sich, schon jetzt einige Maßnahmen zu ergreifen.

Kühl bleiben ganz ohne Strom – 5 Tipps mit großer Wirkung

Gerade in dicht besiedelten Wohngegenden kann sich Hitze schnell stauen – und nicht jede:r möchte oder kann sofort auf strombetriebene Geräte wie Klimaanlagen zurückgreifen. Die gute Nachricht: Es gibt einfache, natürliche Möglichkeiten, mit denen Sie Ihr Zuhause angenehm kühl halten, ganz ohne Stromverbrauch. Wir zeigen Ihnen fünf alltagstaugliche Tipps, die auch ohne Technik große Wirkung zeigen.

  1. Außenliegender Sonnenschutz: Sobald Sonnenstrahlen auf Ihre Fenster treffen, erwärmen sich die Wohnräume spürbar. Insbesondere Polstermöbel speichern diese Wärme und geben sie später wieder ab. Außen angebrachte Rollos oder Markisen schaffen hier wirksame Abhilfe, denn sie halten die Hitze davon ab, überhaupt ins Zimmer zu gelangen. Achten Sie bei der Auswahl auf wetterfeste Materialien und eine stabile Mechanik, vor allem wenn der Standort Wind und Wetter stark ausgesetzt ist. Viele Sonnenschutzsysteme lassen sich mittlerweile bequem per Fernbedienung oder App steuern. Wichtig: Für die Montage in Mietwohnungen benötigen Mieter:innen die Zustimmung der Vermieter:innen, Wohnungseigentümer:innen wiederum die Einwilligung der Miteigentümer:innen. Wenden Sie sich am besten frühzeitig an Ihre Hausverwaltung – in einigen Bundesländern können Sie für die Installation von Markisen oder Rollläden sogar Fördermittel beantragen.
  2. Sonnenschutzfolien: Diese werden direkt auf die Fensterscheibe angebracht und reflektieren einen Großteil der Sonnenstrahlen, bevor diese die Räume aufheizen. Sie eigenen sich besonders für alle, die eine unauffällige und kostengünstige Lösung suchen – vor allem in Mietwohnungen. Da außen angebrachte Folien deutlich effektiver sind als innenliegende, sollten Sie diese bevorzugen. Die Folien sind in verschiedenen Tönungs- und Verspiegelungsgraden erhältlich. Achten Sie darauf, dass stark verspiegelte Folien – um Blendungen zu vermeiden – nur an Dachgeschossfenstern verwendet werden. Wichtig: Wählen Sie eine Folienart, die zu Ihrer Verglasung passt. Bei Wärmeschutz- oder Dreifachverglasung kann die falsche Folie zu Spannungsrissen im Glas führen.
  3. Innenliegender Sonnenschutz: Sollten Rollläden oder Markisen für Sie keine Option darstellen, bieten Vorhänge oder Jalousien eine alternative Möglichkeit, die Sonneneinstrahlung zu reduzieren. Diese Lösungen sind allerdings deutlich weniger effektiv als außenliegender Sonnenschutz. Verzichten Sie dabei möglichst auf schwere, dunkle Vorhänge, da sie die Wärme oft speichern. Empfehlenswert sind stattdessen leichte Stoffe in hellen, neutralen Farben mit einem Reflexionsgrad von 30–40 Prozent.
  4. Effektives Lüften und Temperaturausgleich: Lüften Sie am besten in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden, wenn es draußen kühler ist. Besonders wirkungsvoll ist das sogenannte Querlüften: Öffnen Sie gegenüberliegende Fenster, um einen schnellen Luftaustausch zu ermöglichen. Denken Sie außerdem daran, die Türen von Schränken oder Einbauschränken zu öffnen, damit sich dort keine Wärme staut. Offene Türen innerhalb der Wohnung unterstützen die Zirkulation kühler Luft – das ist vor allem hilfreich in Räumen ohne direktes Fenster.
  5. Unnötige Wärmequellen vermeiden: Elektrische Geräte erzeugen nicht nur während des Betriebs Wärme, sondern auch im Stand-by-Modus. Schalten Sie diese daher möglichst vollständig aus. Da auch beim Kochen und Backen Hitze entsteht, ist es ratsam, an warmen Tagen zu energiesparenden Zubereitungsmethoden zu greifen.

Weitere Kühlmaßnahmen finden Sie unter Natürlich kühlen.

Kühlen mit Strom – was Ventilatoren, Klimageräte & Co. leisten können

Sie haben bereits alles versucht, um Ihre Wohnung ohne Energie zu kühlen, doch die Hitze ist nach wie vor unerträglich? In diesem Fall können Ventilatoren oder Klimaanlagen kurzfristig Abhilfe schaffen. Beachten Sie jedoch, dass Klimaanlagen aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs, der entstehenden Kosten und der Auswirkungen auf die Umwelt nur als letzte Option in Betracht gezogen werden sollten.

Ventilatoren

Ventilatoren senken zwar nicht die Raumtemperatur, sorgen aber durch ihren Luftstrom für einen spürbaren Frischeeffekt. Damit Sie dauerhaft Energie und Kosten sparen, empfiehlt es sich, beim Kauf verschiedener Geräte auf deren Stromverbrauch zu achten und energieeffiziente Modelle auszuwählen.

 

Mit diesen Tipps können Sie die Wirkung Ihres Ventilators verstärken:

  • Besonders effektiv sind Deckenventilatoren, da sie die warme Luft nach oben befördern und gleichzeitig angenehm kühle Luft im Raum verteilen.
  • Ventilatoren können den Effekt des Lüftens in den frühen Morgen- und späten Abendstunden deutlich verbessern, wenn sie gezielt eingesetzt werden. Sehr wirkungsvoll ist der Einsatz von zwei Geräten: Platzieren Sie beide Ventilatoren an einem geöffneten Fenster oder einer Balkontür. Einer sollte bodennah aufgestellt werden, um die kühle Außenluft ins Zimmer zu leiten, während der andere weiter oben positioniert wird, um die warme Innenluft nach draußen zu befördern.
  • Für eine optimale Verteilung des Windstroms stellen Sie Ihren Ventilator am besten in die Mitte des Raumes.
  • Es kann hilfreich sein, eine Schüssel mit kaltem Wasser oder Eis vor den Ventilator zu stellen oder ein feuchtes Tuch davor zu hängen.
  • Die beste Wirkung erzielt ein Ventilator, wenn er bodennah aufgestellt und leicht zur Decke geneigt wird. So wird die warme Luft nach oben geleitet, während die kühlere Luft im unteren Raumbereich bleibt.

Welches Ventilatormodell am geeignetsten für Ihre Bedürfnisse ist, erfahren Sie unter klimaaktiv Ventilatoren.

Klimaanlagen

Wenn selbst der Einsatz von Ventilatoren nicht für ausreichend Abkühlung sorgt, kann die Anschaffung einer Klimaanlage eine Überlegung wert sein. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Split-Klimaanlagen und mobilen Monoblockgeräten. Split-Klimaanlagen bieten eine höhere Kühlleistung und eignen sich besonders für Räume, die regelmäßig gekühlt werden müssen. Mobile Klimageräte sind zwar in der Anschaffung günstiger und flexibel einsetzbar, allerdings meist weniger energieeffizient und daher nur bedingt zu empfehlen. Unter klimaaktiv Klimaanlagen finden Sie die energiesparendsten Modelle.

 

Als Mieter:in dürfen Sie bauliche Veränderungen wie den Einbau einer Split-Klimaanlage nur mit Genehmigung des/der Vermieter:in vornehmen, als Eigentümer:in benötigen Sie die Zustimmung der anderen Wohnungseigentümer:innen. Informieren Sie diese daher schriftlich und legen Sie Pläne sowie Kostenvoranschläge bei. Reagieren der/die Vermieter:in oder Eigentümer:innen innerhalb von zwei Monaten nicht, gilt dies als stillschweigende Zustimmung.

 

So nutzen Sie Klimageräte sinnvoll und gesundheitsbewusst:

  • Nur bei Bedarf einschalten: Verwenden Sie das Klimagerät nur bei starker Hitze – nicht um die Wohnung dauerhaft zu kühlen.
  • Nicht zu stark kühlen: Eine Raumtemperatur von circa 26 °C ist ausreichend. Ein zu großer Temperaturunterschied zur Außenluft kann den Kreislauf unnötig belasten.
  • Kein unnötiges Vorkühlen: Schalten Sie das Gerät nur ein, wenn Sie den Raum wirklich nutzen.
Michelle Veillard

Über den Autor

Michelle Veillard

Zuständig für Öffentlichkeitsarbeit bei klimaaktiv Haushalte, einem Kooperationspartner der BUWOG Group GmbH.

klimaaktiv Haushalte ist ein Programm von klimaaktiv, der Klimaschutzinitiative des Bundes. Es verfolgt das Ziel, individuelle Handlungsmöglichkeiten für ein klimaschonenderes Leben aufzuzeigen. Im Mittelpunkt steht die praxisnahe Aufbereitung und Verbreitung von Informationen, die gezielt auf die Bedürfnisse und Lebensrealitäten von Privatpersonen abgestimmt sind.

Schwerpunkte sind Energie- und Stromsparen, der Einsatz erneuerbarer Energien, Ressourcenschonung sowie Tipps zur Anschaffung energieeffizienter Geräte. Ergänzend werden Themen wie Gesundheit und Ernährung behandelt, um den gesellschaftlichen Mehrwert von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen für Haushalte sichtbarer zu machen.