Serielles Bauen mit Holz: Interview mit Gropyus-Gründer Markus Fuhrmann
Markus Fuhrmann, Gründer und CEO von Gropyus. Foto: BUWOG/Hahn
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Serielles Bauen mit Holz: Interview mit Gropyus-Gründer Markus Fuhrmann

Nachhaltiger und schneller bauen: Gropyus ist ein Proptech-Unternehmen im Bereich serielles Bauen mit Holz, das eine ganze Menge anders machen will. Ziel ist, smartes und leistbares Wohnen zu ermöglichen – mit automatisierten, skalierbaren und komplett digitalisierten Prozessen.   

 

Die Art und Weise, wie Bauwerke errichtet werden, sei in den letzten Jahrzehnten im Wesentlichen gleichgeblieben, sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz kürzlich in einer Rede zur Krise auf dem Wohnungsmarkt. Auch an der eingesetzten Maschinentechnik habe sich in den letzten 10 bis 15 Jahren kaum Grundlegendes geändert. Man wolle daher serielle beziehungsweise modulare Verfahren stärken, um beim Bauen und Sanieren effizienter und schneller zu werden und dabei auch auf nachwachsende Baustoffe wie Holz setzen. Genau diese Ansätze verfolgt das PropTech-Unternehmen Gropyus, das zusammen mit der BUWOG-Konzernmutter Vonovia eine strategische Partnerschaft eingegangen ist.

Seriell und modular: In wenigen Monaten bezugsfertig

Holz-Hybrid-Gebäude in Weißenthurm bei Koblenz
In 11 Wochen errichtet: Neungeschossiges Wohngebäude in Holz-Hybrid-Bauweise von Gropyus. Foto: GOPYUS

Serielles und modulares Bauen heißt im Kern, dass industriell und in Serie vorgefertigte Gebäudeteile auf der Baustelle nur noch zusammengefügt werden müssen. Die klassische Baustelle mit ihren unterschiedlichen Gewerken wird somit weitestgehend zu einer Montagebaustelle. Dadurch verkürzen und vereinfachen sich die Prozesse erheblich.

 

Ein Beispiel: Das erste von Gropyus fertiggestellte Projekt im Jahr 2022 ist ein Holz-Hybrid-Gebäude in Weißenthurm in der Nähe von Koblenz mit insgesamt 54 Wohneinheiten. Der Bau des konventionell hergestellten Betonkerns mit Aufzugsschacht habe zehn Monate gedauert, so Markus Fuhrmann, die komplette Montage der neun Etagen in Modulbauweise dagegen nur elf Wochen. „Wir waren so schnell, dass wir für die letzten Etagen nur drei bis vier Tage pro Stockwerk gebraucht haben.“ So ein Gebäude ohne Betonkern und mit dem inzwischen weiterentwickelten Gropyus-Bausystem „würden wir wahrscheinlich in drei bis vier Monaten einzugsfertig hinstellen“, glaubt Fuhrmann.

Software first: Automatisierte und digitalisierte Prozesse

Wie gelingt dieser Sprint? Das selbst entwickelte, zweidimensionale Modulbausystem von Gropyus ist laut Markus Fuhrmann auf größtmögliche Flexibilität, Effizienz und Planbarkeit optimiert – bis hin zur Baustellenlogistik. „Der Ansatz, der uns so anders macht, ist, dass wir Software zuerst denken“. Dazu zählt unter anderem ein vollständig digitalisierter Prozess von der Planung bis zur Fertigung der Bauteile, die in der Fabrik durch Robotik hochgradig automatisiert wird. „Wir helfen, Gebäude leistbarer, planbarer, schneller und nachhaltiger zu bauen“, so Fuhrmann.

 

Worauf die Kerntechnologien von Gropyus basieren, wie sich Markus Fuhrmann das Gebäude der Zukunft vorstellt und warum serielles, industrielles Bauen auch architektonische Qualitäten abbilden kann, erzählt der Gründer und CEO von Gropyus in unserer aktuellen Podcast-Folge.

 

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Torsten Hahn

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