Neues aus dem Architekturzentrum Wien
Yardhouse, 2014 © Assemble
Wohnen

Neues aus dem Architekturzentrum Wien

Das Architekturzentrum Wien (Az W) ist das österreichische Architekturmuseum und versteht sich als Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Forschungszentrum zum Thema Architektur und Baukultur. Die BUWOG Group ist bereits seit 2006 stolzer Förderer des Az W und schätzt den inspirierenden Austausch mit der Wiener Institution.
Die aktuelle Ausstellung „Assemble. Wie wir bauen“ ist noch bis 11. September 2017 zu sehen und beleuchtet die Arbeit des britischen Architektur- und Künstlerkollektivs Assemble, das erstmals 2010 mit der Umwandlung einer aufgelassenen Tankstelle in ein Kino auf sich Aufmerksam gemacht hat. Fünf Jahre nach Gründung von Assemble wurde die Gruppe bereits mit dem Turner Prize, der als bedeutendster Kunstpreis Großbritanniens gilt, ausgezeichnet und damit international bekannt.

Die Projekte von Assemble zeichnen sich durch ihre soziale Komponente, die starke Einbindung der Nutzer, den sparsamen Einsatz von Materialien und der Verwendung vorhandener Ressourcen aus. „Ihre Projekte sind Prototypen dafür, wie eine Gesellschaft anders bauen könnte“, schreibt Angelika Fitz, seit Jänner 2017 Direktorin des Az W, im Vorwort des gelungenen Katalogs zur Ausstellung.

 

Warum Angelika Fitz die Schau „Assemble. Wie wir bauen“ an den Beginn ihrer Direktion stellt?

„Seit meinem Amtsantritt wurde ich tatsächlich öfters gefragt, ob ich ein Architekturmuseum programmieren werde, das auch für Nicht-Architekt*innen interessant ist. Hat sich die Architektur soweit vom Alltag entfernt? Erwartet sich die Gesellschaft nichts mehr von der Architektur? Damit möchte ich mich nicht abfinden und stelle deshalb die Frage ‚Was kann Architektur?‘ in das Zentrum der Neuausrichtung“, so Fitz in ihrem Vorwort.

 

Es gehe um eine Rückgewinnung von Handlungsfähigkeit für die Architektur und das Team von Assemble scheint mit ihrer Arbeit eine beeindruckende Antwort auf die Frage des Könnens von Architektur zu geben. Darin sei auch inkludiert: Was kann Material? Was kann Form?

Eine besonders intensive Auseinandersetzung pflegt Assemble mit dem Baustoff Ziegel. Gemeinsam mit Studierenden der TU Wien, wo Assemble aktuell auch eine Gastprofessur inne hat, wurde im Innenhof des Az W (im Museumsquartier) das BRICKerl errichtet – ein Pavillon aus unverputztem Wienerberger Hochlochziegel, der in den Sommermonaten als luftiger Treffpunkt einlädt und gleichzeitig für den Ziegel als zentralen Baustoff Wiens eine besondere Ehrerbietung darstellt.

 

Das spielerische Element, das im BRICKerl sichtbar wird, setzt Assemble auch in ihren Projekten in Großbritannien ein und nicht immer steht ein Gebäude am Ende des Prozesses. So wurde etwa mit dem Abenteuerspielplatz Baltic Street Adventure Playground im Glasgower Stadtteil Dalmarnock in enger Zusammenarbeit mit den Kindern und Familien der Umgebung ein Ort geschaffen, an dem Kinder einen Raum vorfinden, wo sie ihre kreativen aber auch destruktiven Impulse ausleben können. Der Abenteuerspielplatz ist daher in permanenter Veränderung und Anpassung an die ihn nutzenden Kinder, die dazu angeregt werden, sich selbst zu organisieren und mitzubauen.

„Wie würde eine von Kindern mitgeplante Architektur ausschauen“, stellt Angelika Fitz eine spannende Frage im Ausstellungsband.

 

Eine Vorschau bzw. einen Ausblick auf das weitere Ausstellungsprogramm des Architekturzentrums Wien finden Sie unter: https://www.azw.at

 

 

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