Nachverdichtung in Serie: Baustellenfest Schlichtallee
Volles Haus beim Baustellenfest: In der Schlichtallee baut die BUWOG seriell mit GROPYUS neue Mietwohnungen. Foto: PR
Panorama

Nachverdichtung in Serie: Baustellenfest Schlichtallee

Im Berliner Bezirk Lichtenberg laufen die Bauarbeiten: In serieller, modularer, systemischer Bauweise realisiert die BUWOG in der Schlichtallee 158 neue Wohnungen mit dem System von GROPYUS. Über Baufortschritt und Qualität der Bauweise informierte sich beim Baustellenfest auch Dr. Olaf Joachim, Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.

 

In der Schlichtallee, fußläufig zwischen Nöldnerplatz und Rummelsburger Bucht, realisiert die BUWOG gemeinsam mit dem Holzbau-Spezialisten GROPYUS das derzeit größte serielle Holzbauprojekt des Unternehmens in Deutschland. Hier entstehen 158 moderne Mietwohnungen in nachhaltiger, modularer Holzbauweise, die nach Fertigstellung von Vonovia vermietet werden.

 

Eva Weiß, Geschäftsführerin der BUWOG: „Mit dem Nachverdichtungsprojekt schaffen wir neuen attraktiven Wohnraum, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln. Für das Umfeld der Baustelle ist insbesondere die kürzere Bauzeit ein wichtiger Vorteil.“

 

Die Elemente werden per Kran an den richtigen Ort gehoben. Foto: PR
Die Elemente werden per Kran an den richtigen Ort gehoben. Foto: PR

Aus der spezifischen Lage des Projekts ergeben sich mehrere Besonderheiten, auf die mit der seriellen, modularen, systemischen Bauweise besonders schlau reagiert werden kann, so Eva Weiß. Das Mehrfamilienhaus entsteht inmitten eines bewohnten Quartiers und neben einer vielbefahrenen Bahntrasse. „Das neue Gebäude muss also erhöhten Schallschutzauflagen entsprechen.“ Zugleich schirmt der neue Sechsgeschosser die Hofbereiche von der Bahntrasse ab – nach Fertigstellung ein echter Gewinn für die Bewohnerschaft.

Desweiteren wird in dem Zuge mit Spiel- und Aufenthaltsbereichen und zahlreichen Neupflanzungen das grüne Wohnumfeld deutlich aufgewertet.

5.000 Fertigelemente werden montiert

Auch die Bauzeit und der Baustellenlärm während der Errichtung werden bestmöglich reduziert. Nicht viel mehr als herkömmliche Bohrmaschinen-Geräusche sind zu hören, denn hier in der Schlichtallee wird nur das verschraubt, was bereits vorgefertigt angeliefert wurde.

 

Über 5.000 Elemente aus dem GROPYUS-System werden dafür in der Smart Factory in Richen fabriziert und nach Lichtenberg gebracht. Mit einem Kran werden die einzelnen Elemente in ein Wetterschutzzelt gehoben und dort gut geschützt vor Wind und Wetter miteinander verbunden. Auch die Badezimmer kommen fertig an und werden in den Wohnungen eingesetzt. Die 3D-Fertigbäder werden „just-in-time“ zur Baustelle geliefert und dort präzise verbaut.

 

Wichtig für die Qualitätssicherung und die spätere Wiederverwendung der Materialien im Sinne der Kreislaufwirtschaft: Jedes Teil ist mit einem QR-Code versehen. So ist in einem digitalen Modell verzeichnet, welche Produktionscharge und welcher Rohstoff wo verbaut ist.

 

Geschützt im Zelt werden die angelieferten Elemente montiert. Foto: PR
Geschützt im Zelt werden die angelieferten Elemente montiert. Foto: PR

Philipp Erler, Co-CEO und Co-Founder GROPYUS, führte die Interessierten über die Baustelle. Er lobt die Zusammenarbeit der Gewerke vor Ort und betont: „Das Bauprojekt zeigt einmal mehr, wie wir mit unserem modularen und flexiblen Bausystem individuelle Gebäude, also Unikate in Serie bauen. Die 158 Wohnungen entstehen hier in kürzester Zeit. Nachhaltig geplant, präzise gefertigt und vor Ort schnell montiert.“ 

Strategische Bedeutung für neuen Wohnraum

Es ist das derzeit größte Projekt, das BUWOG mit GROPYUS für Vonovia errichtet, aber nicht das einzige. Auch in der Hildegardstraße in Charlottenburg-Wilmersdorf wird schon seriell nachverdichtet, gerade wurde Richtfest gefeiert.

 

GROPYUS ist in seiner Fabrik im Baden-Württembergischen Richen in der Lage, im Durchschnitt alle rund 16 Minuten ein Bauelement hochautomatisiert zu fertigen. Durch die industrielle Vorfertigung liegt die Fehlertoleranz pro Bauelement bei unter einem Millimeter, Baumängel werden um rund 60 Prozent reduziert.

 

Eva Weiß, Dr. Olaf Joachim, Michael Menz, Luka Mucic, Udo Sauter, Rolf Buch, Daniel Riedl, Phillip Erler (v.l.)
Eva Weiß, Dr. Olaf Joachim, Michael Menz, Luka Mucic, Udo Sauter, Rolf Buch, Daniel Riedl, Phillip Erler (v.l.)

Und auch bei den Baukosten geht es in die richtige Richtung: „Die Baukosten konnten hier durch die industrielle Vorfertigung von 5.000 auf 3.600 Euro pro Quadratmeter gesenkt werden“, berichtet BUWOG-Geschäftsführerin Eva Weiß.

Darüber freuten sich auch Vonovia-CEO Rolf Buch und sein Nachfolger Luka Mucic, die zusammen mit Staatssekretär Dr. Joachim die Baustelle besichtigten.

 

So wurde beim Baustellenfest in der Schlichtallee einmal mehr deutlich, dass das serielle, modulare, systemische Bauen nicht nur strategische Bedeutung bei der Schaffung von neuem Wohnraum hat. Sondern, dass es viele echte Mehrwert bietet – bei Präzision, Nachhaltigkeit, Bautempo und den Kosten.

 

Das Projekt in der Schlichtallee ist als Effizienzhaus 55 NH konzipiert und strebt das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude PLUS an. Die Fertigstellung ist für März 2027 geplant. Das Neubauprojekt bietet dann Wohnungen mit 1 bis 4 Zimmern – alle mit Balkon oder Terrasse und Zugang zu den grünen Höfen.

 


„Mit dem Nachverdichtungsprojekt schaffen wir neuen attraktiven Wohnraum, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln.“

Eva Weiß Porträt

 


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Michael Divé

Über den Autor

Michael Divé

Michael Divé ist Teamleiter Kommunikation und Pressesprecher der BUWOG in Deutschland.

Er leitet die Unternehmenskommunikation und die digitalen Kanäle der BUWOG in Deutschland und moderiert den Podcast GLÜCKLICH WOHNEN. Nach seinem Studium der Medienwirtschaft an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden und Toulouse (Frankreich) war er als Journalist und Medienmanager für verschiedene Medien und Unternehmen tätig.