Ein Gespräch mit der Projektleiterin des neuen BUWOG Kunden- und Verwaltungszentrums Martina Wimmer.
Das Rathaus erstrahlt im Sonnenlicht, der „Steffl“ ragt in unverkennbarer Eleganz in den wolkenlosen Himmel. Ein Schwenk und wir haben den Justizpalast vor uns und den mahnenden Flakturm der Stiftskaserne. Ein weiterer Schwenk und die Zwillingstürme der Piaristenkirche tauchen auf, daneben die mächtigen Doppelwürfel des Allgemeinen Krankenhauses, dahinter zeichnet sich der grüne Stadtrand ab. Wir befinden uns inmitten der bunten, imposanten Architekturlandschaft Wiens und am Dach des neuen Kunden- und Verwaltungszentrums der BUWOG in der Rathausstraße 1. Selbstbewusst und doch integrativ fügt sich der Neubau in das historische Ensemble. Hier lässt es sich durchatmen und nachdenken, hier lassen sich neue Perspektiven erschließen.
Was für die MitarbeiterInnen der BUWOG ein moderner und angenehmer Arbeitsplatz ist und für KundInnen und InteressentInnen eine zentral gelegene, freundlich gestaltete Anlaufstelle, ist für eine Person eine richtige Herzensangelegenheit. Martina Wimmer ist langjährige BUWOG-Mitarbeiterin, erwarb sich als Chefin der Personalabteilung einen ausgezeichneten Ruf im Unternehmen und: Sie war als Projektleiterin des neuen Kunden- und Verwaltungszentrums von Beginn weg an Planung und Umsetzung des Neubaus beteiligt. Mit wem lässt es sich also besser auf die Entstehung dieses besonderen Projekts zurück- und auf die zukünftigen Potentiale und Möglichkeiten des neuen Standorts ausblicken!
Im folgenden Interview erzählt Martina Wimmer über ihre vielseitige und herausfordernde Arbeit als Projektleiterin, welche Lehren sie daraus ziehen konnte und was sie mit der BUWOG persönlich verbindet.
Wie kam es dazu, dass Sie die Projektleitung für das neue Kunden- und Verwaltungszentrum in der Rathausstraße übernommen haben?
In meiner Rolle als HR-Leiterin war ich auch immer für das Office-Management verantwortlich. Bisher habe ich die Büros jeder Firma, in der ich tätig war, übersiedelt bzw. Umbauten geleitet. So auch den Umzug der IMMOFINANZ vom Gaudenzdorfer Gürtel in die Vienna Twin Towers. Schon damals war Herr Mag. Daniel Riedl mein Projektauftraggeber und das Atelier Heiss das Architekturbüro für Interior. So lag es auf der Hand, im altbewährten Team das neue Kunden- und Verwaltungszentrum der BUWOG zu gestalten und dieses Projekt zu leiten.
Was waren anfangs die zentralen Motive hinter der Idee eines neuen Bürohauses und Kundenzentrums für die BUWOG?
Es gab drei wichtige Motive: Für das BUWOG-Team war es ein großer Nachteil, am Hietzinger Kai auf zwei Häuser aufgeteilt zu sein. Die interne Kommunikation lässt sich an einem gemeinsamen Standort enorm verbessern und auch das Zusammengehörigkeitsgefühl wird damit sicher weiterwachsen. Zudem wollten wir unseren KundInnen − unseren Wohnimmobilien entsprechend − einen zentralen und repräsentativen Beratungs- und Verkaufsraum bieten. Und das dritte zentrale Motiv: Wir wollten die derzeit bestmöglichen Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter in der Immobilienbranche schaffen.
Aus der Sicht einer erfahrenen Mitarbeiterin, die die BUWOG gut kennt: Welche weiteren Vorteile, denken Sie, bringt der neue Standort für das Unternehmen und seine MitarbeiterInnen?
Für mich ist der neue Standort der Aufbruch in eine neue hochprofessionelle Arbeitswelt. Wir lassen die Vergangenheit und etwaige Altlasten zurück am Hietzinger Kai und gehen gemeinsam mit unseren KundInnen und InteressentInnen in eine erfolgreiche Zukunft.
Neben den verbesserten Voraussetzungen für Zusammenarbeit und Kommunikation ist der Wohlfühlfaktor um ein vielfaches höher als am alten Standort. Das beginnt bei der tollen Anbindung und der vielfältigen Infrastruktur in unmittelbarer Umgebung und reicht bis zum Raumkonzept mit vielen angenehmen Kommunikations- und Begegnungszonen. All das hat wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit.
Wie kann man sich Ihre Tätigkeit als Projektleiterin vorstellen?
Ich denke, meine wichtigsten Funktionen waren: Entscheidungen zu treffen bzw. sie herbei zu führen, das Team zusammen zu halten und für eine geregelte Kommunikation zu sorgen. Wir haben uns anfangs 14-tägig, später wöchentlich zu einem Jour fixe getroffen und sind alle offenen Punkte gemeinsam durchgegangen. Die Entscheidungen wurden protokolliert, die offenen Aufgaben terminiert und strukturiert abgearbeitet. Parallel dazu wurde das Budget mitgeführt und es wurden Soll-Ist-Vergleiche angestellt.
Unlängst hat mir einer meiner Kollegen gesagt, dass für ihn meine wichtigste Rolle war: Die Vision und die Projektziele, die wir uns vorgenommen haben, nicht aus den Augen zu verlieren und allen ProjektmitarbeiterInnen immer wieder das Verständnis dafür sowie Klarheit über den aktuellen Status („die Geschichte“) zu vermitteln.
Und was waren die konkreten Planungsbereiche, die sie über die letzten Jahre nicht „aus den Augen verlieren durften“, wie Sie sagen?
Wir waren sehr früh in die Planung der Innenraumgestaltung involviert. Die erste Grundsatzentscheidung war: Großraum oder kleinere Büroräume. Wir haben uns viele Beispiele angesehen und uns beraten lassen. Letztendlich haben wir uns für die kleineren Büros mit großzügigen Allgemeinflächen entschieden, da wir eruiert haben, dass diese Kombination den MitarbeiterInnen-Wünschen und Bedürfnissen am besten entspricht und gleichzeitig viele Möglichkeiten moderner abteilungsübergreifender Zusammenarbeit bietet. Diese Entscheidung und die damit verbundene erste Raumplanung war grundlegend für das Development und den Bau.
Die weitere Überlegung war, welche Anmutung wir dem Büro geben wollen und sehr rasch war uns klar, dass wir unser Motto „Glücklich wohnen“ auch auf unser Büro übertragen wollten. Sämtliche Interieur-Planungen waren darauf ausgerichtet, dass Wohnlichkeit und Geborgenheit spürbar werden. Wir mussten dann natürlich die optimale Einrichtung der einzelnen Mitarbeiterbüros und der allgemein genützten Flächen sowie deren Nutzungsmöglichkeiten definieren. Gerade beim Veranstaltungsraum war uns wichtig, dass neben der eigenen vielfältigen Nutzungsmöglichkeit auch ein Raum in zentraler Lage für Vernetzung und Austausch z.B. für Branchentreffen und Immobilienkongresse entsteht.
Ein großer Schwerpunkt war auch die Planung unseres Bistros, das mit einer Vollküche die gesunde Versorgung unserer MitarbeiterInnen übernimmt und Platz für 120 Personen bietet.
Da verliert man ja schon beim Zuhören den Überblick!
Und das war noch lange nicht alles: Ein weiterer wesentlicher Bereich ist unsere Kundenzone, die wir unter Berücksichtigung der einzelnen Kunden- und Interessentenbedürfnisse klar strukturiert und geplant haben. Dazu gehörte auch das Nutzungskonzept der 3 Tiefgeschoße und Garagen samt Zugänge zu unserem Nahversorger im Haus.
Zu nennen ist auch die minutiöse Planung der IT-Ausstattung und viele Details wie Druckerzonen, Sondermöbel, Garderoben, Archive bis hin zu Kaffeemaschinen und Ausstattung der Küchen sowie der Sanitäranlagen. Ich wusste bis dahin nicht, wie viele verschiedene Geräte für Waschraum und WC erforderlich sind! (lacht) Was technische Voraussetzungen wie Lichtplanung und Sicherheits- und Zutrittssystem der Räume betrifft, so haben uns Planer und Lieferanten unterstützt. Nicht zu vergessen, die gesamte Ablaufplanung von Übergaben, Lieferungen und Montagen. Dabei konnten wir auf unseren Partner, die Firma Conspeed, setzen.
Zudem mussten wir die gesamten Abläufe des Büroalltags durchdenken: Wo dürfen sich betriebsfremde Personen aufhalten, welche Bereiche sind den MitarbeiterInnen vorbehalten, wie läuft das Besuchermanagement, wie die Bewirtung der Besprechungs- und Veranstaltungszone, wie wird das Empfangs- und Sicherheitskonzept aussehen, wie die technische Wartung dieses hochmodernen, komplexen Bürohauses?
Die eigentliche Übersiedlung, die letztlich an zwei Tagen durchgeführt werden konnte, war dabei die geringste Herausforderung. Wobei ich sehr gut weiß, wie viel Arbeit auch dahinter steckt, ein neues Büro wohnlich zu machen, alles auszupacken, einzuräumen und so vorzubereiten, dass sich die KollegInnen vom ersten Tag an wohl fühlen.
Was waren die größten Herausforderungen in Ihrer Zeit als Projektleiterin?
Meine größte Herausforderung war meine Krebserkrankung − gepaart mit Corona −, die mich das letzte halbe Jahr nur mehr im Home-Office arbeiten hat lassen. Das hat mir unendlich leidgetan, weil ich so gerne bis zum Schluss mitangepackt hätte. Aber auch hier hat sich das gesamte Team unheimlich sozial verhalten, mich laufend informiert und weiter eingebunden. Die KollegInnen haben mir viele Fotos von der Baustelle geschickt und ohne viel Aufhebens, die Arbeiten, die ich von zu Hause aus nicht machen konnte, einfach mitübernommen. Ein riesengroßes Danke an dieser Stelle!
Was konnten Sie für sich persönlich aus solch einer verantwortungsvollen Tätigkeit und solch einer schwierigen, intensiven Zeit mitnehmen?
Meine wichtigste Erkenntnis ist, dass man mit einem motivierten und informierten Team alles schaffen kann. Die Stärken jedes/r Einzelnen nützen, die Schwächen im Hintergrund ausgleichen, jedem/r möglichst viel Freiraum lassen und alle Meinungen hören und einbeziehen, mögliche Konflikte ansprechen, für Klarheit und Entscheidungen sorgen und einander vertrauen −dann macht Projektarbeit Spaß und führt zu ausgezeichneten Ergebnissen.
Persönlich war dieses Projekt für mich ein absolut würdiger Abschluss meiner Konzernkarriere und ich werde immer gerne an dieses besondere Projekt zurückdenken – jedenfalls, wenn ich an der Rathausstraße 1 vorbeifahre! (lacht)
Wenn Sie jetzt am Ende Ihrer Karriere und nach Abschluss dieses erfolgreichen Projekts zurückblicken: Wie lautet Ihre Bilanz, sind Sie zufrieden, wenn Sie die anfänglichen Ziele des Projekts mit dem Ergebnis vergleichen?
Ein einfaches „Ja“ reicht hier wohl nicht aus. (lacht) Es war das größte und herausforderndste Projekt, das ich je geleitet habe. Und gleichzeitig war es das beste Projekt für mich. Das liegt einerseits an dem überaus ansprechenden Ergebnis − die Rathausstraße 1 ist ein Statement und nicht nur ein neues Büro − und andererseits an diesem Traum-Team! Noch nie habe ich eine so reibungslose und harmonische Zusammenarbeit erlebt. Jedes Mitglied des Projektteams hat höchst professionell gearbeitet und das Gemeinsame immer über das Individuelle gestellt. Über Budgets und über Gestaltungsvarianten oder technische Details wurde viel diskutiert, aber ausnahmslos konstruktiv und immer mit dem Ziel, möglichst alle Ansichten unter einen Hut zu bringen. Jede/r hat über den Tellerrand gedacht und selbstlos zugearbeitet, wo es nötig war. Und: Spaß und gemeinsames Lachen war an der Tagesordnung.
Trotz Corona hatten wir nur vier Wochen Verzögerung bei der Fertigstellung und Übersiedlung, wir sind unter dem vorgegebenen Budgetrahmen geblieben und das Wichtigste ist, dass das Feedback von Projektauftraggeber, allen Geschäftsführern und den MitarbeiterInnen ausnahmslos positiv und überwältigend ist. Ich bin sicher, dass auch unser KundInnen und InteressentInnen begeistert sein werden.
Was verbindet Sie als langjährige Mitarbeiterin und Insiderin mit der BUWOG?
Große Dankbarkeit für die Möglichkeit, in diesem geschützten und wertschätzenden Rahmen eigenverantwortlich und mit sehr viel Freiheit Ideen einbringen und umsetzen zu können. Mit vielen KollegInnen verbindet mich weit mehr als die übliche Zusammenarbeit und ich hoffe, dass wir uns diese Freundschaften noch lange erhalten werden. Bedanken möchte ich mich auch bei Herrn Riedl für sein Vertrauen und die großzügigen Mittel, die er für dieses Projekt zur Verfügung gestellt hat. Er war immer erreichbar für uns und hat rasch Entscheidungen getroffen. Und sogar bei der Übersiedlung hat er mitgeholfen!
Was empfinden Sie, wenn Sie heute das nagelneue Kunden- und Verwaltungszentrum betreten?
Ich bin überwältigt. Zu sehen, wie all unsere Ideen so harmonisch umgesetzt wurden… Es ist einfach großartig! Nicht protzig und doch sehr edel, ein Arbeitsraum, der trotzdem Geborgenheit und Wohlbehagen bietet. Hochmodern, was Technik und Ausstattung betrifft, und gleichzeitig spürt man den jahrzehntelangen Geist und die Erfahrung der BUWOG. Um es mit einem Satz zu sagen: Ich bin unheimlich stolz auf dieses Projektteam und die Rathausstraße 1. Und wenn der Geist, der unser Projektteam die letzten drei Jahre begleitet hat, auf die MitarbeiterInnen überspringt, wäre das unser größtes Geschenk. Dann hätte sich die Arbeit wirklich gelohnt!
Das BUWOG-Team hinter dem Projekt Rathausstraße 1
D. Riedl: Projektauftraggeber
M. Wimmer: Projektleitung
H. Spann / P. Schiel: Stellvertretende Projektleitung
C. Sieger, Stv. C. Lang: Projektleiter Development
M. Trnka: Einkauf
I. Fitzek-Unterberger: CI, Kommunikation
G. Reinelt, F. Ronaghi: IT
M. Sperber: Restaurant / Mitarbeiter-Interessen
Chr. Schmidtberger: Eigentümervertreter / Asset Manager
Und die ÜbersiedlungsmanagerInnen sowie viele HelferInnen aus allen Abteilungen
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