Neue Eindrücke bekommen, wertvolle Praxiserfahrung sammeln und die Welt entdecken: Isabella Klein konnte im Rahmen ihres dualen Studiums fünf Monate lang Costa Rica entdecken – und kommt mit vielen Eindrücken zur BUWOG zurück.
Isabella Klein absolviert aktuell ein duales Studium zum Bachelor of Arts im Bereich Immobilienwirtschaft an der DHBW in Mannheim und bei der BUWOG Bauträger GmbH in Berlin, wo sie verschiedene Abteilungen und Stationen durchläuft. Nun konnte die 21-Jährige im Rahmen ihres Studiums fünf Monate in Costa Rica verbringen: Vier Monate im Studium und ein angehängter Urlaub zur Erkundung des mittelamerikanischen Landes.
„Positiver Kulturschock“
Los geht es im September 2023 mit der Reise in die Hauptstadt San José, wo Isabella Klein die ersten vier Monate an der ULACIT, der University of Sciences and Technology verbrachte und dort studierte. Die Universität von San José mit ihren rund 5.000 Studierenden hat einen Schwerpunkt auf betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Themen und gilt als eine der besten Universitäten Mittelamerikas.
„Das war für mich zunächst ein positiver Kulturschock. Alle in der Uni haben mich freundlich aufgenommen und haben mir enorm geholfen bei der Orientierung in den verschiedenen Kursen und Seminaren“, berichtet sie.
Auch die andere Art des Unterrichts selbst hat sie als positiv erlebt: „Was mir gut gefallen hat, ist, dass wenig Frontalunterricht stattfindet, sondern man gleich intensiv in die verschiedenen Projekte eingebunden wird und praktisch arbeitet, meistens in Gruppen.“ Teamwork first, das gilt auch bei der Pflichtlektüre, deren Inhalte zwar individuell erarbeitet, aber dann kapitelweise in Kleingruppen gegenseitig präsentiert und diskutiert wurden. Die offizielle Sprache an der Universität ist Englisch. Etwa ein Drittel der Studierenden in den Wirtschaftsfächern sind internationale Studierende, viele aus Deutschland.
„Mir war wichtig, neue Kulturen kennenzulernen und über den Tellerrand hinaus zu schauen. Ich habe versucht, mich mit den Locals anzufreunden, viel vom Alltag vor Ort mitzubekommen und möglichst nicht mit anderen Deutschen zu tun zu haben. Das hat gut geklappt. Ich habe außerdem in einem Co-Living gewohnt, das hat den Prozess beschleunigt, wirklich anzukommen.“
Praxiserfahrung mit Immobilienfokus
Zeitweise parallel zum Studium absolviert Isabella Klein zusätzlich zwei Monate Praktikum bei einem Technologieunternehmen für digitale Signaturtechnologien. „Hier habe ich mich natürlich auf den Bereich Immobilien spezialisiert, da digitale Signaturen gerade im Immobiliensektor etwa bei Beurkundungen und amtlichen Dokumenten ganz besondere Ansprüche erfüllen müssen.“
Auch die Arbeit eines auf sozialen Wohnungsbau spezialisierten mittelständischen Bauunternehmens lernt Isabella Klein in ihrer Zeit in Costa Rica kennen. Durch persönliche Kontakte darf sie mehrere Tage in dem Bauunternehmen hospitieren – und erlebt währenddessen ein besonderes Highlight: Die Schlüsselübergabe für rund 100 Wohnungen in 8 Mehrfamilienhäusern an lokale Familien.
Die Mehrfamilienhäuser befinden sich in einem Complejo, eine Art Wohnkomplex. Sie wurden durch den Staat finanziert und dann kostenlos an bedürftige Familien übertragen. Diese müssen dort dauerhaft, mindestens aber 20 Jahre wohnen und für die Immobilien und das Quartier langfristig Verantwortung übernehmen – im Idealfall über Generationen hinweg. „Die Wohnungsnot in Costa Rica ist groß und dieses Sozialwohnungsprogramm ist ein wichtiger Beitrag, um Wohnraum für ärmere Familien zu schaffen und neue Quartiere zu realisieren.“ Die Bauweise sei hier jedoch schlicht, berichtet sie. Die Wohnräume werden unverputzt und ohne Bodenbeläge übergeben. Zur günstigen Bauweise gehört die Ausstattung mit einfachverglasten Schiebefenstern – ausreichend jedoch beim milden Klima Costa Ricas, wo auch im Winter die Temperaturen selten unter 15 Grad sinken.
Gewöhnungsbedürftig sei das Prinzip der „Gated Community“, das hier vielerorts vorherrscht, erklärt Isabella Klein: „Bei Wohnanlagen, egal ob privat oder öffentlich, habe ich meistens einen hohen Stacheldrahtzaun gesehen und einen Pförtner, der die Bewohnenden reinlässt. Die Sicherheitslage und die Kriminalität gelten in vielen Städten als problematisch, sodass auf diese Weise die einzelnen Wohnanlagen wohl abgesichert werden müssen – leider.“
Positive Impulse für den Berufsalltag
Für ihren weiteren beruflichen Weg nimmt Isabella Klein viele Eindrücke mit. „Persönlich habe ich die Lebensfreude und die Extrovertiertheit der Menschen mitgenommen. Als ich danach wieder in der Berliner U-Bahn saß und alle schweigend auf das Handy gestarrt haben, war das schon sehr komisch.“
Zurück in Berlin nimmt Isabela Klein ihre Arbeit bei der BUWOG wieder auf, wo sie aktuell im Development eingesetzt wird. „Meine Bachelorarbeit schreibe ich parallel über das Thema Nachverdichtung und freue mich schon auf die nächsten Praxisstationen hier im Unternehmen“. Dass die BUWOG ihr diesen fünfmonatigen Auslandsaufenthalt ermöglicht hat, findet sie sehr positiv: „Ich durfte persönlich mit der Geschäftsführerin über meine Pläne und meine Motivation für diesen Auslandsaufenthalt sprechen und freue mich, dass sich dies dann realisieren ließ. Gerade meine Generation denkt und lebt global und will über den Tellerrand hinausschauen, davon profitieren alle. Beim Umgang mit großen Herausforderungen wie Klimawandel und Wohnungsnot ist der Blick von außen bestimmt auch hilfreich.“
Und so rät sie auch anderen Studierenden, einen Teil des Studiums im Ausland zu absolvieren, wenn sich die Chance dafür ergibt oder sich ein persönlicher Plan dafür entwickeln lässt. Isabella Klein jedenfalls hat daran große Freude gefunden – und möchte bald wieder international unterwegs sein.
„Beim Umgang mit großen Herausforderungen wie Klimawandel und Wohnungsnot ist der Blick von außen hilfreich.“
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