Auf dem Weg zur Schwammstadt: Interview mit Darla Nickel von der Berliner Regenwasseragentur
Darla Nickel von der Berliner Regenwasseragentur im Interview für den BUWOG Podcast Glücklich wohnen. Foto: Hahn
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Auf dem Weg zur Schwammstadt: Interview mit Darla Nickel von der Berliner Regenwasseragentur

Glücklich wohnen – der neue BUWOG Podcast: In der ersten Folge sprechen wir mit Darla Nickel von der Berliner Regenwasseragentur. Wir wollen wissen: Wie können Städte von morgen klimaresilienter werden? Welche Rolle spielt dabei das Regenwasser? Was ist eine Schwammstadt? Und warum braucht das Berliner Regenwasser eigentlich eine Agentur?   

 

Berlin zählt zu den trockensten und heißesten Regionen in Deutschland. Das Jahr 2022 droht zu einem weiteren Dürrejahr in Folge zu werden. Der März ging bereits als einer der trockensten Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Statistik ein. Und wenn es dann regnet, kommt es immer häufiger zu Wetterextremen wie Starkregen.

 

Die Folge: Überflutungen und eine überlaufende Kanalisation, da sich das Schmutzwasser und Regenwasser in der Berliner Innenstadt eine sogenannte Mischkanalisation teilen. Ein großes Problem: Das Regenwasser, das heute dringend für die Bewässerung des Stadtgrüns, zur Grundwasseranreicherung und zur Gewinnung von Trinkwasser benötigt wird, fließt stattdessen verschmutzt in die Berliner Flüsse und Kanäle – mit gravierenden Folgen für Natur und Umwelt.

Neue Konzepte: Wenn das Quartier zum Schwamm wird

Das Quartier 52° Nord in Berlin-Grünau mit Blick vom Wasserbecken auf die beiden Torhäuser

In der Vergangenheit war man vor allem darum bemüht, das Regenwasser so schnell wie möglich abzuleiten. Entwässerungskomfort nennt sich das im Fachjargon. Inzwischen hat längst ein Umdenken stattgefunden: „Wir müssen mit dem Regenwasser haushalten“, sagt Darla Nickel von der Berliner Regenwasseragentur, die vor vier Jahren vom Land Berlin und den Berliner Wasserbetrieben gegründet wurde. Konkret heißt das: Regenwasser vor Ort bewirtschaften, statt über die Kanalisation abzuleiten. Das Regenwasser soll dabei an Ort und Stelle versickern oder gespeichert werden. Das fängt bei begrünten Dächern an und reicht über Versickerungsmulden bis hin zu unterirdischen Zisternen oder künstlich angelegten Regenwasserbecken. Die BUWOG ist mit gutem Beispiel vorangegangen: Im Quartier 52° Nord entsteht derzeit ein Wohnquartier mit einem 6.000 Quadratmeter großen Wasserbecken, das Regenwasser der umliegenden Grundstücke auffängt, biologisch reinigt und durch Verdunstung wieder an den natürlichen Wasserkreislauf abgibt.

 

Eine Stadt, die das Regenwasser wie ein Schwamm aufsaugt und es wieder abgibt, wenn es gebraucht wird – für ein kühleres und besseres Stadtklima, saubere Gewässer, weniger Überflutungen und eine gesündere Stadtvegetation. Keine Vision mehr, sondern ein Weg, den die Stadt Berlin aktuell beschreitet. Die Berliner Regenwasseragentur begleitet dabei die öffentlichen und privaten Vorhabenträger. In unserem Podcast haben wir mit Darla Nickel von der Regenwasseragentur darüber gesprochen, wie die Schwammstadt der Zukunft gebaut werden muss, welche Hürden es noch zu meistern gilt und welche Schwammstadtkonzepte in Berlin am schönsten sind.

 

Jetzt reinhören!

 

Technische Realisation des BUWOG Podcast: Agentur mmedien

 


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Torsten Hahn

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