In der aktuellen Folge des BUWOG-Podcast werfen wir einen Blick auf die Arbeit der Investitionsbank Berlin (IBB) und ihre Rolle bei der Förderung von Wohnungsbauvorhaben. Zu Gast ist Angeliki Krisilion, Vorstandsmitglied Marktfolge COO/CIO der IBB. Welchen Beitrag leisten Investitionsbanken unter anderem zur Wohnraumversorgung?
Die Investitionsbank Berlin (IBB) ist eine Förderbank im Eigentum des Landes Berlin, die gezielt finanzielle Mittel für Wirtschafts- und Entwicklungsprojekte bereitstellt. Sie unterstützt sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen durch die Bereitstellung von Finanzierungsmitteln und Förderprogrammen. „Förderbanken sind ein Instrument der Politik. Sie sind der Kanal, über den finanzielle Mittel bereitgestellt und politische Akzente gesetzt werden können“, erklärt Angeliki Krisilion im BUWOG-Podcast. Die IBB arbeitet eng mit Institutionen wie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der Europäischen Investitionsbank (EIB) zusammen, um Investitionen in strategisch wichtigen Branchen und Regionen zu fördern. Mit einer Bilanzsumme von rund 21 Milliarden Euro und über 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deckt sie drei zentrale Förderbereiche ab: Immobilienförderung, Wirtschaftsförderung und Arbeitsmarktförderung. Darüber hinaus unterstützt die IBB mit IBB Ventures nun auch Start-ups mit öffentlichen Mitteln, Know-how und einem Netzwerk, um innovative Ideen und den Wirtschaftsstandort Berlin zu fördern.
100 Jahre im Dienst einer Stadt
Die IBB feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Sie wurde 1924 als Wohnungsfürsorgegesellschaft Berlin gegründet, um nach dem Ersten Weltkrieg den Wohnungsbau zu fördern und die Baustoffknappheit zu beheben. Seitdem ist ihre Geschichte eng mit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Berlins und Deutschlands verbunden.
Dabei spiegelt die IBB die Herausforderungen wider, die Berlin in den letzten 100 Jahren erlebt hat und hat ihre Förderprogramme immer wieder an die sich wandelnden Bedürfnisse der Stadt angepasst. Neben der Wirtschafts- und Arbeitsmarktförderung spielt die Wohnraumförderung eine zentrale Rolle. „Berlin hat rund zwei Millionen Wohnungen. Eine Million Wohnungen wurden mit Unterstützung der IBB gefördert oder finanziert“, erläutert Angeliki Krisilion. Der IBB-Wohnungsneubaufonds ist derzeit ein wichtiges Instrument, um bezahlbaren Wohnraum für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen zu schaffen. „Das Fördervolumen beträgt derzeit rund eine dreiviertel Milliarde Euro für die kommenden zwei Jahre“, erklärt Krisilion. Darüber hinaus sind barrierefreies Wohnen und die Sanierung von Bestandsgebäuden wichtige Themen. Das Ziel Berlins, die CO2-Emissionen bis 2050 um mindestens 85 Prozent zu senken, wird ebenfalls durch die IBB unterstützt. Ein Beispiel wie das besonders gut funktionieren kann, ist das klimaneutrale Neubauprojekt der HOWOGE in der Sewanstraße in Berlin-Lichtenberg, das ebenfalls von der IBB gefördert und mit dem Bundespreis Umwelt und Bauen“ ausgezeichnet wurde.
Das Thema Wohnraum war immer relevant
100 Jahre IBB, das sind 100 Jahre, in denen es immer wieder um das Schlüsselthema Wohnen ging – damals wie heute relevant. Mal herrschte Wohnungsmangel, mal gab es große Leerstände. Um der derzeit hohen Nachfrage gerecht zu werden, sollen in Berlin in den nächsten zehn Jahren jährlich 20.000 neue Wohnungen entstehen, von denen städtische Wohnungsbaugesellschaften etwa gut 5.000 Wohnungen pro Jahr beisteuern werden. „Um die Differenz zu schaffen, braucht es die private Immobilienwirtschaft“, betont Krisilion.
So, wie die IBB die regionale Entwicklung mitgestaltet, so tun es in ganz Deutschland 16 landeseigene Investitionsbanken (Übersicht auf www.investitionsbank.info), bundesweit die KfW und auf europäischer Ebene die Europäische Investitionsbank. Die vielleicht wichtigste Aufgabe für diese komplexe aber wirkungsvolle Förderlandschaft könnte noch bevorstehen: Der Umbau unsere Städte zu mehr Nachhaltigkeit, Klimaresilienz und die Sicherung von bezahlbarem Wohnraum.
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