BUWOG Podcast: In dieser Folge sprechen wir mit dem Architekten Van Bo Le-Mentzel über das Phänomen Tiny Houses. Was fasziniert an den Minihäusern? Und kann die Idee dahinter Teil der Lösung bei der Schaffung von günstigem Wohnraum sein? Ein inspirierendes Gespräch über Leben auf begrenztem Raum und die Stadt von morgen.
Der Architekt Van Bo Le-Mentzel ist Geschäftsführer der Tiny Foundation, forscht und arbeitet zu Themen wie Circular City, Tiny Houses und wie die Stadt der Zukunft aussehen kann. Zu unserem Interviewtermin ist er mit einem von ihm konzipierten PickUp House angereist. Ein zweieinhalb Quadratmeter großes Minihaus auf Rädern – inklusive Platz zum Schlafen, Kochen, Waschen. Ein Modell, das unter anderem auch in der Berliner Kältehilfe eingesetzt wird. Van Bo Le-Mentzel weiß, was auf kleinem Raum alles möglich ist.
Wieviel Platz braucht man, um glücklich zu sein?
Obwohl die Idee der Tiny Houses ursprünglich in den USA aus der Not heraus geboren wurde, gründet der aktuelle Trend in Deutschland vor allem auf Themen wie Minimalismus, Nachhaltigkeit und Entschleunigung. Ein Gegentrend „zum hedonistischen Lifestyle“, wie es Le-Mentzel nennt. „In Deutschland gibt es inzwischen über 20 Hersteller und die sind alle ausgebucht“, so Le-Mentzel. Die Wartezeiten seien lang und mit rund 50.000 Euro Kaufpreis seien diese „niedlichen“ Minihäuser auch nicht gerade günstig – zumal dann auch noch ein Grundstück benötigt wird, auf dem das Tiny House aufgestellt werden darf.
Was kann man von der Tiny-House-Bewegung lernen? Aus seinen Erfahrungen heraus hat der Architekt das Co-Being House entwickelt, eine neue Art von Clusterwohnung, ein Mehrgenerationenhaus mit minimalen Wohnflächen, in dessen Zentrum eine großzügige gemeinschaftlich genutzte Fläche steht. Aufmerksamkeit erzeugte Van Bo Le-Mentzel mit seiner 100-Euro-Wohnung, die er vor einigen Jahren im Rahmen des Bauhaus Campus Berlin auf der Freifläche vor dem Bauhaus Archiv in Berlin realisierte. Die Fragestellung war: Reichen 6,4 Quadratmeter zum Leben? Das Fazit sei erstaunlich positiv gewesen. Dennoch ist Le-Mentzel realistisch: „Ich glaube nicht, dass Tiny Houses eine Alternative für den Wohnungsbau sein können.“
Warum Tiny Häuser trotzdem Teil der Lösung sein können und welchen Einfluss die Minihäuser auf die Konzeption moderner Mikroapartments haben, erzählt Van Bo Le-Mentzel in dieser kurzweiligen und inspirierenden Podcast-Folge. Jetzt reinhören!
Diese Beiträge könnten Sie ebenfalls interessieren:
BUWOG Podcast: Nachhaltiges Bauen mit Holz
BUWOG Podcast: Kreislauffähiges Bauen
BUWOG Podcast: Smart City – Quartiere der Zukunft