Tegel-Schließung: 5 Chancen für Wirtschaft und Immobilienkäufer
Nach der Schließung von Tegel wird ein umfassendes Nachnutzungskonzept umgesetzt. (Foto: Günter Wicker, Flughafen Berlin Brandenburg GmbH)
Wohnen

Tegel-Schließung: 5 Chancen für Wirtschaft und Immobilienkäufer

Mit großer Mehrheit haben die Politiker im Berliner Abgeordnetenhaus entschieden: Der alte Flughafen Tegel wird geschlossen. Wir zeigen, welche Chancen daraus entstehen und was die Schließung für Wirtschaft und Immobilien-Interessierte bedeutet.

 

Wenn Ende 2020 der neue Flughafen BER im Südosten der Stadt in den Betrieb geht, dann sind die Tage für den alten Tegel gezählt. Binnen sechs Monaten nach Betriebsbeginn am BER geht der Flughafen „Otto Lilienthal“ vom Netz, so will es das Gesetz. Und darin liegen viele Chancen für Wirtschaft, für den Wohnungsbau und alle, die eine Immobilie suchen.

Denn wenn die Flughafengeschichte der baufälligen Anlage aus den 1960er-Jahren endet, dann beginnt ein neues Kapitel.

Ab 2020 wird dieses Stadtentwicklungsgebiet eine wahre Metamorphose vollziehen. Wir zeigen, welche fünf Chancen für Wohnen und Wirtschaft darin liegen.

Chance 1: Wohnen in Tegel

Ob Fluglärm oder verstärkte Verkehrsbelastung: Zwar haben sich viele Menschen im Bezirk Reinickendorf damit arrangiert, doch Flughafenbetrieb und Wohnqualität passen nur bedingt zusammen. Das wird sich nun ändern!

Rings um den ehemaligen Flughafen sollen bis zu 25.000 neue Wohnungen entstehen. Und die kann Berlin bestens gebrauchen, denn der anhaltende Zuzug in die Hauptstadt erfordert weiterhin verstärkten Wohnungsneubau.

In Tegel macht die BUWOG Group mit dem Quartier „La belle Ville“ den Anfang.

Sechs Wohngebäude mit Höhen von vier bis sechs Geschossen gruppieren sich als Dreieck um einen geschützt liegenden Quartiersplatz. Hier entstehen insgesamt 95 Mietwohnungen mit einem Schwerpunkt auf familienfreundliches Wohnen.

Erst kürzlich wurde Richtfest gefeiert – Anfang 2019 können hier die ersten Familien einziehen.

 

Chance 2: Die Smart City kommt

Beim Thema Smart City wird Tegel der Vorreiter. Wenn Häuser, Straßen und Infrastruktur miteinander vernetzt sind, dann bietet dies viele Vorteile für Mensch und Umwelt.

Was in einer Smart City möglich ist, zeigt sich am Beispiel von Santander. In der spanischen Stadt melden Mülltonnen dank modernster Sensortechnik, wann sie voll sind. Somit wird rechtzeitig pünktlich geleert und die Touren der Müllabfuhr werden computergestützt optimiert. Das spart Benzin und ist damit auch gut für die Umwelt. Zum Thema Smart City soll künftig auch in Tegel geforscht werden.

Geplant ist, dass auf 495 Hektar verschiedene Quartiere entwickelt werden, wo Bildungs- und Forschungseinrichtungen die Stadt der Zukunft erforschen.

In den alten Flughafenbau soll die Beuth-Hochschule einziehen, ringsum werden etwa 800 Unternehmen, Start-ups und wissenschaftliche Institute ein neues Zuhause finden. Die nachhaltige und vernetzte Stadt kann kommen.

 

Chance 3: Spandau wird spannend

Visulisierung "SpeicherBallett"
Visulisierung „SpeicherBallett“

Auch die Berliner Außenbezirke können aufatmen: Mit der Schließung von Tegel wird u.a. Spandau deutlich aufgewertet. Der Geheimtipp unter den Berliner Bezirken liegt im westlichen Einzugsgebiet von Tegel und kann sich bald über steigende Lebensqualität freuen.

Wer sich mit dem Kauf von Immobilien befasst, findet hier einige spannende Neubauprojekte.

Beispielsweise das SpeicherBallett, drei alte Speicher-Gebäude am Ufer der Havel gegenüber der Insel Eiswerder.  Nach denkmalschutzgerechter Sanierung der Speicher wird rings um die Gebäude neues Leben einziehen.

Die Speicher werden der Mittelpunkt eines Wohnquartiers mit rund 600 Miet- und Eigentumswohnungen. Das Motto: „Wohnen, Wasser, wunderbar“ – und bald ganz ohne Fluglärm.

 

Chance 4: Boomende Südostachse

Mit dem anhaltenden Zuzug nach Berlin werden die Außenbezirke attraktiver. Dabei werden auch die Wohnlagen außerhalb des S-Bahn-Rings spannend, denn sie profitieren von der strategischen Lage zum neuen Flughafen.

Besonders im Fokus der Immobilien-Experten: Der Bezirk Treptow-Köpenick im Südosten der Hauptstadt. Alexander Happ, BUWOG Geschäftsführer Development Deutschland: „Hier finden die Lebensqualität direkt am Wasser und die strategische Lage der Zukunft perfekt zueinander.“

 

Kompasshäuser im Quartier 52° Nord (Unverbindliche Visualisierung)
Kompasshäuser im Quartier 52° Nord (Unverbindliche Visualisierung)

Ein Beispiel dafür ist das Quartier 52° Nord im Ortsteil Grünau, wo bis zum Jahr 2023 rund 1.000 Wohnungen entstehen. Hier genießt man das Wohnen am Ufer der Dahme und ist dennoch perfekt vernetzt.

 

Bis Ostbahnhof sind mit dem Auto rund 25 Minuten, bis zum Wista Adlershof oder zum neuen Flughafen BER nur 15 Minuten. Trotz Flughafennähe wohnt man hier in Grünau völlig ruhig, wie die offizielle Fluglärmprognose zeigt.

Nach dem Haus an der Dahme entstehen nun im 52° Nord sogenannte „Kompasshäuser“. Sie werden in Holz-Hybrid-Bauweise errichtet und bieten 50 Eigentumswohnungen von etwa 80 bis 110 m². Dank moderner Fassadendämmung aus Zellulosefasern werden bei normalen Außenwandstärken beste Dämmwerte erreicht.

Aufgrund energieeffizienter Bauweise ist die staatliche Förderung als „KfW-Effizienzhaus 40“ möglich.

 

Chance 5: Jobs, Jobs, Jobs

Die Südost-Achse boomt - wie hier in Grünau
Die Südost-Achse boomt – wie hier in Grünau

Rund 21.000 direkte Luftverkehrsarbeitsplätze gibt es aktuell in der deutschen Hauptstadtregion. Doch die Tegel-Schließung bietet in Zukunft deutlich mehr.

Das hat die  Investitionsbank Berlin (IBB) in einer Modellrechnung zum volkswirtschaftlichen Effekte der Tegel-Nachnutzung berechnet.

Ob Start-Ups, Wohnungsbau oder Forschungseinrichtungen: Tegel ohne Flughafen wird zum Innovationsmotor für Berlin. 17.500 dauerhafte Arbeitsplätze könnten neu entstehen, etwa an der Beuth-Hochschule und in den rund 800 künftigen Firmen der Urban Tech Republic.

 

Forschung und Innovation wirken auch positiv auf die Wirtschaftskraft der Stadt: Zu den Jobs in Tegel 2.0 kommen weitere 23.500 Arbeitsplätze in Handwerk, Bau, Dienstleistungssektor und Handel, so die Prognose.

 


Seestadt Aspern: Wohnraum und Arbeitsplätze statt Flughafen – Wien macht es vor

Mit der Nachnutzung ehemaliger Flughafenflächen haben auch andere Städte ihre Erfahrung. In Wien ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas im Bau.

 

In Österreichs Hauptstadt entsteht auf dem ehemaligen Flugfeld Aspern, Wiens Flugplatz der Zwischenkriegszeit, bis 2028 die Seestadt Aspern mit Wohnungen für 20.000 Menschen. Zusätzlich werden fast ebenso viele Arbeitsplätze in Bereichen wie Gewerbe, Wissenschaft, Forschung und Bildung geschaffen. Der Masterplan für die Seestadt Aspern stammt vom schwedischen Architekten Johannes Tovatt und wurde 2007 verabschiedet. Auf dem Fundament von innovativen Konzepten wächst mit der Seestadt Aspern ein nachhaltiger Stadtteil, der hohe Lebensqualität mit dynamischer Wirtschaftskraft verbindet. Die geografische Mitte der Seestadt bildet ein fünf Hektar großer See in einem neun Hektar großen Park.

Mit dem Projekt See See – ausgezeichnet mit dem European Property Award – realisiert die BUWOG Group in der Janis-Joplin-Promenade / Maria-Tusch-Straße das aktuell mit Abstand größte freifinanzierte Wohnbauprojekt in der Seestadt Aspern. In den drei Projektteilen See See Home, See See Living und See See Tower werden insgesamt 285 freifinanzierte Eigentums- und Vorsorgewohnungen für Singles, Paare und Familien entstehen. Die Fertigstellung ist für 2019 geplant.

Michael Divé

Über den Autor

Michael Divé

Michael Divé ist Teamleiter Kommunikation und Pressesprecher der BUWOG in Deutschland.

Er leitet die Unternehmenskommunikation und die digitalen Kanäle der BUWOG in Deutschland und moderiert den Podcast GLÜCKLICH WOHNEN. Nach seinem Studium der Medienwirtschaft an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden und Toulouse (Frankreich) war er als Journalist und Medienmanager für verschiedene Medien und Unternehmen tätig.